Kamp-Lintfort Jetzt: Sekundarschule

Kamp-Lintfort · Der schulpolitische Konsens im Land hat keine Konsequenzen für Kamp-Lintforts Schulentwicklungsplanung. Die Stadt plant jetzt die Errichtung einer Sekundarschule als Ersatz für Haupt- und Realschulen zum Schuljahr 2012/13.

Nach dem unerwarteten Schul-Kompromiss, den SPD, Grüne und CDU im Land in der vergangenen Woche getroffen hatten, hatte die Stadt Kamp-Lintfort erst einmal Beratungsbedarf. Sie hatte aufgrund der rückgehenden Schülerzahlen bis dahin die Errichtung einer Gemeinschaftsschule als Ersatz für Haupt- und Realschule vorgesehen. "Wir können weitermachen wie bisher. Die Bezirksregierung hat uns darin bestärkt, das Verfahren fortzuführen und die Sekundarschule in Kamp-Lintfort auf den Weg zu bringen", berichtete gestern Schuldezernent Dr. Christoph Müllmann. Die Veränderungen, zu denen der schulpolitische Konsens geführt hat, spielen keine große Rolle. "Die Sekundarschule darf keine Oberstufe haben. Für unsere Pläne ist das zum Beispiel unerheblich, weil wir keine Oberstufe vorgesehen hatten. Bei uns wird die Sekundarschule mit der Gesamtschule kooperieren", erläuterte der Schuldezernent.

Neues Gesetz ist Grundlage

Ein Ziel der neuen Schulform in Kamp-Lintfort ist es, die Schüler so lange wie möglich integriert zu unterrichten und im Gegensatz zur Gesamtschule erst ab der 9. Klasse zu differenzieren. "Der Schulträger beschließt die Grundzüge des pädagogischen Konzepts mit", sagte Dr. Christoph Müllmann. Auch der Vorschlag der Jungen Union, die Gesamtschule zu vergrößern, habe man im Beratungsgespräch mit der Bezirksregierung hinterfragt. "Die Gesamtschule ist schon heute die größte Schule. Ein noch größeres System wäre nicht genehmigungsfähig", betonte der Schuldezernent. "Außerdem ist ja gerade das kleinteilige System der Sekundarschule für die Schüler das Plus", betonte Monika Ebling, Leiterin des Amtes für Schule, Jugend und Sport. "Die Kinder können dort individuell gefördert werden." Die Sekundarschule soll an zwei Standorten errichtet werden — an der Realschule und an der Diesterweg-Hauptschule an der Vinnstraße. Start ist im Schuljahr 2012. Die Sekundarschule muss dreizügig sein, in Kamp-Lintfort soll sie gleich vierzügig starten. Wie Müllmann mitteilte, soll der Gesetzentwurf am 2. September im Land eingebracht werden und am 9. September in die erste Lesung gehen. "Für unsere Planung heißt das: Wir gehen im November auf Grundlage eines neuen Gesetzes in die Beschlussphase."

(RP)
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