Moers Jetzt auch in Moers "Carsharing" möglich

Moers · Wer in Moers kein eigenes Auto hat, kann sich ab sofort eins mit vielen anderen Menschen teilen - bezahlt wird pro Stunde und Kilometer. Carsharing soll sich für alle lohnen, die pro Jahr weniger als 12 000 Kilometer fahren.

 Rainer Tyrakowski-Freese (Leiter der Diakonie), Gudrun Tersteegen (Nachhaltigkeitsbeirat), Michael Birr Moers Marketing) und Matthias Kall (Stadtmobil Rhein-Ruhr, v.l.) zeigen Stadtmobil-Autos. In Moers steht zunächst nur eins.

Rainer Tyrakowski-Freese (Leiter der Diakonie), Gudrun Tersteegen (Nachhaltigkeitsbeirat), Michael Birr Moers Marketing) und Matthias Kall (Stadtmobil Rhein-Ruhr, v.l.) zeigen Stadtmobil-Autos. In Moers steht zunächst nur eins.

Foto: Kress

Carsharing wird es genannt, wenn man kein eigenes Auto besitzt, sondern sich eins mit anderen Menschen teilt — jetzt wird diese gewerbliche Form des Auto-Teilens auch in Moers angeboten. Zunächst nur mit einem Auto, das stunden- oder tageweise gebucht werden kann. Wenn der Bedarf besteht, bekommt Moers aber mehr Autos, sagt Matthias Kall, Geschäftsführer vom Anbieter Stadtmobil Rhein-Ruhr. "Moers ist eine attraktive Stadt am Niederrhein. Die Entscheidung, unser Angebot hierher auszuweiten, ist uns leicht gefallen", so Kall. Idee von Carsharing ist, für das Auto nur zu zahlen, wenn man es nutzt und nicht, wenn es in der Garage steht. Carsharing soll sich für all die Menschen lohnen, die im Jahr weniger als 12 000 Kilometer fahren.

Erster Kooperationspartner ist die Diakonie, auf ihrem Gelände an der Gabelsberger Straße steht auch das Auto. Die Diakonie stellt die anfängliche Auslastung des Fahrzeugs sicher. Mit dem Leih-Auto wolle man das Fahrzeugkonzept der Diakonie erweitern, sagt Rainer Tyrakowski-Freese, Leiter des Diakonischen Werk Kirchenkreis Moers. Langfristig könne man dadurch die Dienstwagenflotte verkleinern. Auch der Nachhaltigkeitsbeirat der Stadt Moers hat den Aufbau des Angebots unterstützt. "Carsharing ist ein hervorragendes Mittel, den Privat-Pkw-Verkehr zurückzufahren, die Innenstädte zu entlasten und den CO2-Ausstoß zu minimieren", sagt Beiratsmitglied Gudrun Tersteegen. "Es reicht nicht aus, einfach zu sagen, dass wir mehr Parkplätze in Moers brauchen", sagt Tyrakowski-Freese. Viel schlauer sei es, langfristig zu einem Mischsystem aus Carsharing, privaten Autos und dem öffentlichen Personennahverkehr zu kommen.

Wer sich für das Leih-Auto interessiert, muss sich einmal bei der Stadtinformation von Moers Marketing, Homberger Straße 4, anmelden und eine Aufnahmegebühr bezahlen. Online ist das nicht möglich, da der Führerschein vorgezeigt werden muss. Im Anschluss kann das Auto spontan, aber auch bis zu sechs Monate im Voraus reserviert werden: online, telefonisch oder über eine App für das Smartphone. Das Auto muss an der Gabelsberger Straße abgeholt und später dorthin zurückgebracht werden. Abgerechnet werden die gefahrenen Kilometer und die Dauer der Nutzung, fällig wird zudem ein Monatsbeitrag. Die Rechnung für das Auto bekommt der Nutzer einmal im Monat. Kündigen kann er den Vertrag jederzeit mit sechs Wochen Frist.

Moers-Marketing-Geschäftsführer Michael Birr hat eine Hoffnung: "Dass in ein paar Jahren ein Dutzend Leih-Autos in Moers zur Verfügung stehen, weil der Bedarf dann so angestiegen ist." Auch die Stadt hat offenbar bereits Interesse an dem Konzept signalisiert. Gespräche über eine mögliche Kooperation sollen zeitnah stattfinden.

(RP)
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