Umweltschutz in Moers Intelligente Laternen sollen in Moers leuchten

Moers · Die Enni möchte an ausgewählten Stellen in der Stadt Laternen installieren, die zum Beispiel auch als Ladesäulen für E-Bikes oder als WLAN-Hotspot dienen können.

 Eine Solarlaterne am Berliner Platz in Langenfeld. Dort und im benachbarten Monheim gibt es bereits Laternen, die als WLAN  -Hotspots dienen und ihre Helligkeit anpassen, wenn jemand vorbeikommt.

Eine Solarlaterne am Berliner Platz in Langenfeld. Dort und im benachbarten Monheim gibt es bereits Laternen, die als WLAN -Hotspots dienen und ihre Helligkeit anpassen, wenn jemand vorbeikommt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Manche Moerser sind ja schon froh, wenn die Straßenlaternen der Stadt das tun, was sie sollen: leuchten. Erst jüngst hat die CDU moniert, dass im Stadtgebiet „an einigen Stellen funktionsfähige Beleuchtungen“ fehlten. Insbesondere auf der Lotharstraße, Otto-Ottsen-Straße und Kaiserstraße sei dies der Fall. „Wenn uns Laternen gemeldet werden, die kaputt sind, werden die repariert“, sagt dazu Enni-Sprecherin Katja Nießen. Dass die Straßenbeleuchtung in Moers nicht nur hier und da repariert, sondern grundsätzlich erneuert werden müsste, ist natürlich auch bei der Enni bekannt. Von 2,9 Millionen Euro Investitionsbedarf für die nächsten vier Jahre hatte sie Ende 2018 gesprochen. In diesem Jahr will die Enni allein 200.000 Euro ausgeben, um veraltete Leuchtstoffröhren, die immer noch in etlichen der insgesamt 9600 Moerser Laternen stecken, durch moderne Leuchtmittel zu ersetzen.

Bei dem Unternehmen blickt man allerdings auch weiter in die Zukunft der Straßenbeleuchtung. „Die Straßenlaternen von morgen können viel mehr als leuchten“, sagt Nießen. Moderne „Multifunktionsmasten“, die verschiedene Anbieter entwickelt haben, können auch als Ladestationen für Elektro-Fahrräder oder als WLAN-Hotspots dienen. Sie können mit Sprechanlagen für eventuelle Notrufe ausgestattet werden oder auch mit Sensoren, die zum Beispiel Luftfeuchtigkeit, Feinstaub-Konzentration, Temperatur oder Lautstärke messen und weitergeben können. Enni-Vorstand Lutz Hormes stellte die Möglichkeiten jüngst im Verwaltungsrat der Enni vor. Im Rahmen der Erneuerungsstrategie müsse man sich auch mit solchen Themen beschäftigen, hieß es. Noch in diesem Jahr werde sich der Enni-Verwaltungsrat noch einmal mit dem Thema befassen.

„Intelligente“ Straßenbeleuchtungen sind zurzeit in vielen Kommunen im Gespräch. In Darmstadt wurden Anfang des Jahres die ersten Laternen in Betrieb genommen, die Verkehrsströme- und Umweltdaten registrieren. Die Stadt erhofft sich Aufschlüsse zur besseren Lenkung des Verkehrs und Verbesserung der Lebensqualität. Außerdem gibt es dort bereits einige Laternen, die „adaptiv“ funktionieren: Sie können stark gedimmt werden, leuchten aber heller, wenn Fußgänger oder Autos sich nähern. Das spart einerseits Energiekosten, lässt andererseits Passanten auch mitten in der Nacht nicht im Dunkeln. Ob dies eine Alternative zur Moerser „Nachtabschaltung“ sein könnte? Vielleicht, wenn die intelligenten Laternen nicht zu teuer wären, um sie flächendeckend in der Stadt zu installieren.

Die Enni wolle mit der Stadtverwaltung beraten, wo im Stadtgebiet intelligente Laternen – und mit welchen Funktionen – sinnvoll sein könnten, kündigte Nießen an. Fördermittel könnten bei der KfW-Bank beantragt werden, die solche Projekte im Rahmen eines Programms namens „Smart Cities“ finanziere. Im Rathaus ist das Thema „Intelligente Straßenbeleuchtung“ noch keins. „Wir warten und freuen uns auf die Gespräche mit der Enni“, verlautete dazu aus dem Presseamt.

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