Innenstadt in Moers Rahmenplan fürs Quartier Haagstraße steht

Moers · Das Quartier soll zwei neue Baublöcke erhalten – am „Kastell“ mit Bebauung im „Altstadt-Stil“ und auf dem Grundstück der Agentur für Arbeit.

 Die Luftaufnahme zeigt das Areal, um das es geht: zwischen Altstadt, Hanckwitzstraße und Schlosspark.

Die Luftaufnahme zeigt das Areal, um das es geht: zwischen Altstadt, Hanckwitzstraße und Schlosspark.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

In Moers wird ein Stück Altstadt weitergebaut. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt soll am Mittwoch das Rahmenkonzept für das Quartier Haagstraße beschließen. Konkret geht es um den Bereich zwischen Haagstraße, Hanckwitzstraße, Kastell und Kastellplatz. Wir erklären, was Sie jetzt zum Thema wissen müssen.

Verfahren Unterstützt durch die Städtebauförderung des Landes hat es im vergangenen Jahr ein Werkstattverfahren gegeben. Vier Entwürfe von vier Planungsbüros standen am Ende zur Debatte. Ein Auswahlgremium aus Architekten und Verwaltungsfachleuten, Ratsmitgliedern und Vertretern der evangelischen Kirchengemeinde bewertete die Entwürfe des Büros „Mäckler Architekten“ aus Frankfurt am Main und des Büros „Mulleners + Mulleners“ aus Haarlem (Niederlanden) als am gelungensten.

Rahmenkonzept Das Büro Stottrop aus Köln, das auch das Werkstattverfahren begleitet hat, hat die Kernaussagen der zwei Entwürfe in einem Rahmenkonzept zusammengeführt. „Das Rahmenkonzept legt die Spielregel für die Entwicklung fest“, erklärt Martin Dabrock vom Fachbereich Stadtentwicklung. „Weil wir es hier mit drei unterschiedlichen Eigentümern zu tun haben, die sich theoretisch auch drei unterschiedliche Investoren suchen können, braucht es eine Vorgabe, damit die Planung hinterher auch zusammenpasst.“ Das Quartier soll zwei größere neue Baublöcke erhalten – am Kastellplatz mit kleinteiliger Bebauung im „Altstadt-Stil“ und auf dem Grundstück der Agentur für Arbeit. Das Hafthaus bleibt erhalten.

Kastellplatz Am Kastellplatz könnte eine Gebäudegruppe mit einem kleinen Innenhof in der Mitte entstehen, wie es der Entwurf des Planungsbüros „Mulleners+Mulleners“ vorsieht. Alternativ, sagt die Verwaltung, sei auch eine Reihe aus mehreren langgestreckten Gebäuden möglich, die jeweils kleinere Gartenhöfe haben und bis zum zentralen Platz reichen, wie es das Büro „Mäckler Architekten“ entworfen hat. Dort soll in erster Linie gewohnt werden.

Tersteegen-Haus Für den Hof des Gerhard-Tersteegen-Hauses ist zunächst offengelassen, ob es dort einen Anbau gibt. Das Rahmenkonzept sagt: „Prüfung der Überbaubarkeit“, weil im Boden archäologische Funde stecken könnten. Der Anbau könnte für Wohnen oder Dienstleistungen genutzt werden.

Hafthaus Das Hafthaus steht unter Denkmalschutz und bleibt deshalb in seinen prägenden Teilen erhalten. Hinsichtlich der Nutzung gibt es verschiedene Möglichkeiten, so wurden im Werkstattverfahren dort Kurzzeit-Wohnen (Boarding-House), ein Hotel, eine kulturelle Einrichtung oder Gemeinschaftsbüros für Existenzgründer vorgeschlagen. Fest steht: Hinter dem Hafthaus, auf dem ehemaligen Gefangenenhof, soll der zentrale öffentlich zugängliche Quartiersplatz entstehen. 
Agentur für Arbeit Der zweite neue Baublock befindet sich auf dem Grundstück der Agentur für Arbeit. Im Februar vergangenen Jahres hatte die Behörde wie berichtet zwar angekündigt, das Gebäude in Moers doch behalten und künftig selbst nutzen zu wollen. Bürgermeister Christoph Fleischhauer betonte aber, man sei weiterhin im Gespräch. „Aus dem Grundstück kann man definitiv mehr machen als einen Bürostandort“, sagt Dabrock. „Die Agentur für Arbeit will in Moers bleiben, wäre aber gegebenenfalls bereit, umzuziehen, wenn es einen Ersatzstandort gibt.“ Nach einem solchen halte die Verwaltung jetzt Ausschau. „Und selbstverständlich reden wir auch mit Investoren.“

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