Gesundheit in Moers Informativer Tag am Darmzentrum

Moers · Vorträge und Gespräche beim Tag der offenen Tür am Bethanien-Krankenhaus.

 Oberärztin Döhrmann-Sohr zeigt Besuchern die Möglichkeiten einer Minimalinvasiven Operation.

Oberärztin Döhrmann-Sohr zeigt Besuchern die Möglichkeiten einer Minimalinvasiven Operation.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Schon der Eingangsbereich bot mit einem begehbaren Darmmodell für die Besucher einen faszinierenden Einstieg in diesen besonderen Tag der offenen Tür. An einem Infotisch konnte man sich gezielt nach den diversen Angeboten des Tages erkundigen. „Wir veranstalten das in unregelmäßigen Abständen. Es geht uns um die Aufklärung der Menschen und die Möglichkeiten der Behandlung“, erläuterte der Leiter des Darmzentrums, Hans-Reiner Zachert. Dazu passe auch, dass das Darmzentrum vor zehn Jahren am Bethanien-Krankenhaus gegründet worden sei. „Damals war es noch ein komplettes Tabuthema. Heute gibt es eine gewisse Bereitschaft, sich dafür zu öffnen.“ Der Tag lief auch im Rahmen der Kampagne „Darmgesund in Moers“, so Zachert.

Das Krankenhaus hatte Experten zusammengeholt – von den niedergelassenen Kollegen bis zum St. Josef-Hospital, dem ILCO und der Krebsgesellschaft NRW. Sie waren mit Infoständen in der Cafeteria des Hauses zu finden. Und auf verschiedenen Etagen liefen Fachvorträge und Diskussionen rund um das Thema Darmgesundheit. Ein Schwerpunkt bildete dabei der Darmkrebs. „Das ist die zweithäufigste Todesursache in der westlichen Welt. Fast jeder zweite Mensch wird damit in seinem Leben konfrontiert werden“, sagte der Pathologe Rainer Engers in der ehemaligen Ärztebibliothek. Es gebe aber einer „tolle Entwicklung“ in Sachen Heilung. „In Deutschland ist bei 60 bis 70 Prozent der Patienten nach fünf Jahren nichts mehr da.“

In der Kapelle des Hauses klärte der Chefarzt der Gastroenrerologie, Rolf Kubitz, über die Anzeichen für notwendige Darmuntersuchungen auf. „Gut 50 Prozent des Krebses werden durch Blutarmut und Symptomen wie Müdigkeit, Durchfall oder Verstopfung erkennbar.“ Er machte hinsichtlich der Erkennung von Krebs Hoffnung. „Bis er sich entwickelt hat, dauert es zehn bis 15 Jahre. Da kann man eingreifen.“ Dazu seien aber die Vorsorgeuntersuchungen ab 50 wichtig, auf die ein gesetzliches Anrecht besteht. „Dadurch haben wir bundesweit zweimal so viele Menschen gerettet wie Moers Einwohner hat.“ Also rund 200.000.

Im Bethanien selbst „machen wir pro Jahr 500 Spiegelungen und führen 80 bis 100 Darmkrebs-Operationen durch“, unterstrich Darmklinik-Leiter Zachert. Ergänzend zu den Infos konnte man sich im Kellergeschoss und in der ersten Etage anhand von Modellen zeigen lassen, wie so eine Sonographie oder Endoskopie läuft. Man konnte den Experten bei den Aufnahmen in der Radiologie zugucken oder sich durch das Labor führen lassen.

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