Moers Imageschaden für Moers
Moers · Wundenlecken nach der Absage des Parkfestes: Den wirtschaftlichen Verlust trägt Veranstalter Dirk Aberfeld, die Stadt Moers muss erneut ihren Ruf beschädigt sehen. In der Kultur GmbH wird noch "nachgerechnet".
Der Schaden nach der Absage des Moerser Parkfestes ist beträchtlich. Neben dem wirtschaftlichen Verlust, den Schausteller Dirk Aberfeld wohl allein tragen muss – er geht bei großem Entgegenkommen der Partner von etwa 30 000 Euro aus – hat vor allem der Ruf der Stadt Moers beträchtlichen Schaden genommen. Das bestätigte gestern der Geschäftsführer der Moers-Marketing GmbH Michael Birr: "Der Imageschaden für Moers ist beträchtlich. Ich hoffe, dass wir zumindest im nächsten Jahr wieder mit einem attraktiven Parkfest punkten können." Weiterer Leidtragender ist die Kultur GmbH, die nun ein großes Loch in ihrem Jahresetat verbuchen muss. Die Stadt Moers hatte dem Parkfest am Mittwoch wegen massiver Sicherheitsbedenken vor allem von Polizei und Feuerwehr die Genehmigung verweigert.
Neuer Anlauf für 2012
Eigentlich sollte gestern der Presse das Parkfest-Programm vorgestellt worden. Nun nahmen die Verantwortlichen zur Absage Stellung, die für Dirk Aberfeld völig überraschend kam. Er sei aus allen Wolken gefallen, nachdem er alle Nachbesserungswünsche für das Sicherheitskonzept erfüllt hatte. Aus seiner Sicht liegt der Knackpunkt in der Einschätzung der Behörden, dass zum Feuerwerk alle maximal 10 000 Gäste aus dem Schloss- in den Freizeitpark gehen würden. Dort gebe es dann nicht ausreichend nachweisbare Fluchtwege – da der Weg über den Wall nicht gezählt werden durfte. Aberfeld: "Das verstehe ich nicht. In Moers wird eine Treppe nicht als Fluchtweg genehmigt, bei der Düsseldorfer Kirmes müssen extra Treppen als möglicher Fluchtweg gebaut werden." Er mache der Feuerwehr keine Vorwürfe, die Entscheidung könne er aber nicht nachvollziehen.
Michael Greb, Geschäftsführer der Kultur GmbH, erklärt, man habe das beliebte Fest für die Moerser Bürger unbedingt gewollt. Zwar habe es Hinweise auf Probleme gegeben und man hätte Aberfeld die Verschiebung empfohlen, doch letztlich habe man gehofft, er werde das Ganze hinbekommen. Wie groß das Loch in der Bilanz der Kultur GmbH nach Ausfall des vierten Festivaltages und des Parkfestes sei, konnte er gestern noch nicht beziffern. Er müsse noch "nachrechnen."
Aberfeld, Greb und Birr sind sich einig, dass es immer schwieriger wird, Großveranstaltungen wirtschaftlich machbar zu planen. Trotzdem soll es noch keine grundsätzliche Absage für das traditionelle Parkfest sein. Mit ausreichendem Vorlauf wolle man für nächstes Jahr neu planen.
Neue Perspektive für Moers am Rande: Nun sind noch zwei laute Veranstaltungstage zu vergeben.