Kamp-Lintfort „Ideen entwickeln“

Kamp-Lintfort · Junge Union appelliert an alle Beteiligten, nicht nur zu lamentieren und Geld vom Land zu fordern, sondern das Zechenaus als Chance begreifen und mit Ideen mutig den Strukturwandel anzugehen.

Die Junge Union Kamp-Lintfort begrüßt die Bekanntgabe eines definitiven Schließungstermins für das Bergwerk West. „Somit besteht für Kamp-Lintfort endlich Planungssicherheit, nachdem zuvor jahrelang die hiesige SPD das unaufschiebbare Zechenaus wegzudiskutieren versuchte“, schreibt der Kamp-Lintforter JU-Vorsitzende Nick Kriegeskotte in einer Presseerklärung. Dabei sei das Schicksal des Bergbaus auf Bundes- und Landesebene – nicht zuletzt unter Mitwirkung der SPD unter Führung des damaligen SPD-Arbeitsministers Müntefering – schon seit langem besiegelt. „Die Reaktionen der Betroffen hierauf sind natürlich nachvollziehbar. Für Kamp-Lintfort und insbesondere für die direkt Betroffenen ist dies sicherlich eine schlechte Nachricht“, so der stellvertretende JU-Vorsitzende Stephan Pötters. Insgesamt aber sei die Entscheidung für die Bundesrepublik und Nordrhein-Westfalen unter ökonomischen wie ökologischen Aspekten richtig und unausweichlich.

Zwei harte Schicksalsschläge

Anstatt klagend zurückzublicken, gelte es nun die Herausforderungen der Zukunft anzupacken und die Zechenschließung auch als Chance zu begreifen, meinen die Nachwuchspolitiker. „Wenn vor diesem Hintergrund der SPD-Fraktionsvorsitzende Heinz-Günter Schmitz nach „Geld, Geld, Geld“ schreit, wird einmal mehr die Handlungsunfähigkeit der lokalen Verantwortlichen deutlich. Selbstverständlich steht unsere Stadt aufgrund der zwei harten Schicksalsschläge nach dem Aus für BenQ und den Bergbau im Fokus der Förderpolitik“, stellt Kriegeskotte klar. „Aber nur mit aussichtsreichen und tragfähigen Ideen für eine nachhaltige Stadtentwicklung wird Kamp-Lintfort dauerhaft im Wettbewerb um Fördermittel mit anderen strukturschwachen Regionen bestehen können. Es gilt der Grundsatz: Nicht wer am lautesten schreit, wird bestehen, sondern derjenige mit den besseren Konzepten.“

Deshalb begrüßt die Junge Union die Entwicklung eines Masterplans für die Zeit nach dem Bergbau. „Dieser bedarf einer breiten öffentlichen Diskussion. In diesem Zusammenhang müssen nicht zuletzt auch die betroffenen Mittelständler eingebunden werden.“, regt Stephan Pötters an. „Auch sollte man die Gewerkschaften bei der Planung mit ins Boot nehmen, vor allem, wenn es um die Zukunft der Ausbildung geht. Es bleibt zu hoffen, dass der IGBCE-Vorsitzende Friedhelm Vogt sich an diesem Prozess konstruktiv beteiligt statt lediglich die CDU-Landesregierung zu kritisieren und Kamp-Lintfort als Standort zu diffamieren. Alle zusammen müssen jetzt schnell Ideen für das neue Kamp-Lintfort entwickeln, damit die erhofften Fördergelder sinnvoll eingesetzt werden. Keinesfalls werden in Kamp-Lintfort die Lichter ausgehen.“

(RP)
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