Moers Hundeverbot auf der Kippe

Moers · Die Ampel-Kooperation beantragt, das selbst beschlossene Hundeverbot auf Friedhöfen zurückzunehmen und damit den Besuch der Friedhöfe mit kurz angeleinten Hunden wieder zuzulassen. Diese Lösung reicht vielen nicht.

 Steht das Hundeverbot auf der Kippe?

Steht das Hundeverbot auf der Kippe?

Foto: screenshot

Die Ampel-Kooperation rudert zurück: SPD, Grüne und FDP beantragen, die am 18. Juni selbst beschlossene Änderung der Friedhofssatzung zurückzunehmen und damit den Besuch der Friedhöfe mit kurz angeleinten Hunden wieder zuzulassen. Ein entsprechendes Schreiben schickten sie gestern an Mark Rosendahl, den Vorsitzenden des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt (Aspu). Die nächste Aspu-Sitzung findet am 21. August statt.

Ordentlich verhalten

"Es muss erlaubt sein, dass Friedhofsbesucher ihre kurz angeleinten Hunde mitnehmen dürfen," so SPD-Fraktionschef Karl-Heinz Reimann. Dabei ist es für die Moerser Sozialdemokraten selbstverständlich, dass die Friedhofsbesucher gegebenenfalls die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner entsorgen. "Wir hoffen", so Karl-Heinz Reimann weiter, "bereits am 10. September im Rat die neue Satzung beschließen zu können. Dann wäre der bewährte alte Zustand wieder hergestellt, und kein Friedhofsbesucher, der seinen Hund mitnimmt und sich ordentlich verhält, braucht ein Bußgeld zu fürchten", meint der Sozialdemokrat.

Karin Kuhlmann würde jubeln. Die Tierfreundin aus Utfort hat in der vergangenen Woche 201 Unterschriften gegen das Hundeverbot gesammelt und die Listen dem Bürgermeister zukommen lassen. "Hunde vorne am Friedhofseingang anzuleinen, ist keine Lösung. Die Tiere bellen dann oder werden vielleicht aggressiv", sagt Karin Kuhlmann.

Margot Steiner aus Moers hingegen ist derzeit froh und erleichtert über das Verbot: "Ein Friedhof ist keine Grünanlage analog den Parks und Grünflächen im Stadtgebiet." Verunreinigungen durch Hundekot auf den Anlagen hätten in den vergangenen Jahren zugenommen, bestätigt auch ein Moerser Steinmetz, der Grabsteine auf den Friedhöfen setzt. "Denn es entstehen zunehmend mehr freie Wiesenfläche. Die verleiten Hundehalter dazu, ihre Tiere mal eben frei laufen zu lassen", sagt der Unternehmer. Vor allem früh morgens habe er häufig Tierhalter beobachtet, die gar kein Grab pflegen wollten, sondern die Friedhöfe gezielt ansteuerten, um den Vierbeiner dort "Gassi" gehen zu lassen. Die Offene Linke Liste (Olili) steht zum Ratsbeschluss: "Hunde haben auf Friedhöfen, genau wie auf Spielplätzen, nichts zu suchen", heißt es.

(RP)
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