Rheurdt Hundebesitzer besorgt wegen Fuchsfallen
Rheurdt · / sevelen (pogo) Immer wieder gibt es Nachrichten über echte oder vermeintliche Giftköder, die irgendwo ausgelegt werden. Umso sensibler reagieren Hundebesitzer auf Verdächtiges. So erregten zwei Fallen, die an einem Windrad im Grenzgebiet zwischen Rheurdt und Sevelen ausliegen, die Aufmerksamkeit einer Frau, die dort mit ihrem Hund spazierenging. Bei einer Falle handelt es sich um ein teils von Erde zugedecktes Betonrohr, bei der anderen um einen mit einer Plane verdeckten länglichen Kasten mit einer seitlichen Klappe.
"Was soll das?", wunderte sich die Hundebesitzerin, die über ihren Fund bei Facebook berichtete und damit großes Interesse erregte. Die Fallen seien mit ganzen und zerschlagenen Eiern, Hundefutter und dem "Kadaver eines jungen noch nackten Raubvogels" bestückt. "Ist das Futter vielleicht vergiftet?", fragte sie. "Fallen zerstören und den Rest zuschütten!" riet ihr jemand.
"Vergiftet? Um Gottes Willen!", meinte dagegen gestern Henrik Nießing, der für das Revier zuständige Berufsjäger, im Gespräch mit unserer Redaktion. "Ich habe doch selbst Hunde." Es handle sich um legale und normkonforme Fallen für den Lebendfang von Tieren. Im konkreten Fall gehe es um Jungfüchse, von denen es viel zu viele gebe, sagte Nießing. Auch auf den Fang von Wanderratten sei er aus. "Hier wird viel Müll weggeworfen, das zieht die Ratten an. Sie fressen die Gelege von Fasanen, aber zum Beispiel auch von Kiebitzen." Als Köder dienten Wildbret-Reste. "Dass Hunde das interessant finden, ist klar", sagte der Jäger. Er wies darauf hin, dass Hundebesitzer ihre Tiere außerhalb der Wege nicht von der Leine lassen sollten. Er werde die Fallen weiter stehen lassen.
Der Rheurdter Kämmerer Marcell Schüren, selbst Jäger und Pächter eines benachbarten Reviers, bestätigte, dass mit den Fallen allem Anschein nach alles in Ordnung sei. Das es sich um Lebendfallen handle, könnten Hundebesitzer beruhigt sein. Selbst wenn ein Hund in eine solche Falle geriete, würde ihm nichts passieren und er könnte auch von einem Laien leicht befreit werden. "Man muss nur die Klappe anheben."
Henrik Nießing ist gerne bereit, Hundebesitzern den Sinn der Fallen zu erläutern. "Kein Problem, ich sprech mit jedem", sagte er gestern.
