Moers Hülsdonker Baustelle gefährdet Radfahrer

Moers · Die Baustelle am Joostenhof gehört zweifelsohne zu den nervigsten Einrichtungen ihrer Art im Stadtgebiet. Täglich stauen sich an der Kreuzung zur Hülsdonker Straße die Pkw. Zudem ist die Durchfahrt von der Geldernschen zur Hülsdonker Straße nicht möglich. Täglich kommt es im Berufsverkehr zu Staus.

 Auch diese beiden Radfahrer sind sich uneins, wo es langgeht. Der Fahrer rechts wird Mühe haben, sich am Ampelpoller vorbeizuzwängen; der Weg des Fahrers links wird plötzlich vor Warnbaken enden.

Auch diese beiden Radfahrer sind sich uneins, wo es langgeht. Der Fahrer rechts wird Mühe haben, sich am Ampelpoller vorbeizuzwängen; der Weg des Fahrers links wird plötzlich vor Warnbaken enden.

Foto: Klaus Dieker

Allerdings wäre es sehr wohl möglich, die Baustellen so einzurichten, dass sie nicht Radfahrer und Fußgänger unnötig in Gefahr bringen. Diese beiden Gruppen von Verkehrsteilnehmern, die von Westen her in Richtung Innenstadt unterwegs sind, erwartet hinter der Tankstelle ein schier unlösbares Rätsel.

Besonders heikel ist die Situation für Radfahrer. Es fängt damit an, dass die Behelfsampel lediglich Signale für Fußgänger zeigt, aber nirgendwo ein Schild Radfahrern Orientierung gibt. Folgen die guten Glaubens der Radwegtrasse, landen sie auf der anderen Straßenseite an der rot-weißen Baustellenabsperrung. Wie es weiter geht? Gute Frage. Drei Varianten bieten sich an:

Entweder der Radler verlässt den Radweg nach links und fädelt sich in den dichten Verkehr ein, wo wegen der baustellenbedingten Fahrbahnverengung jedoch kaum Platz für Radfahrer ist. Oder er wählt einen Zwischenraum zwischen Baustelle und Fahrbahn. Dieses Stück endet aber hinter der Baustelle unvermittelt an mehreren Baken. Zudem sind dort an Werktagen häufig Bauarbeiter zugange. Für Bauarbeiter wie Radler also ebenfalls eine kitzlige Angelegenheit. Dennoch wählen die meisten Radler diese fahrtechnisch bequemste Variante.

Auf der juristisch sicheren Seite dürften Fahrradfahrer allein dann sein, wenn sie absteigen und ihr Fahrrad rechts an der Baustelle vorbei über den verengten Gehweg schieben und nach der Baustelle wieder aufsteigen. Dieser Bereich hat wegen der Enge und der häufigen Verschmutzungen auch seine Tücken. Sowohl Radler als auch Passanten mit Kinderwagen oder Rollator sind gezwungen, für ein kurzes Stück den Bereich der Fußgängerüberführung zu verlassen, weil dort der Betonpoller einer Behelfsampel den direkten Zugang zum Gehweg versperrt.

Ein Mitarbeiter der Enni, der namentlich nicht genannt sein will, bestätigte übrigens, dass einigen seiner Kolleginnen und Kollegen der Missstand auch schon aufgefallen sei.

Warum wird er dann nicht einfach behoben? Nun, das liegt, wie unsere Redaktion erfuhr, an dem etwas komplexen Binnenverhältnis zwischen Stadt und Enni. Erstere ist für die Anordnung der Baustelleneinrichtung zuständig, letztere für die Durchführung.

Durchgeführt hat die Enni offenbar korrekt. Doch bleibt die Frage, ob die Stadt keine Möglichkeit sieht, die Baustelle so einzurichten, dass alle Verkehrsteilnehmer damit leben können.

Eine entsprechende Anfrage ließ die Verwaltung gestern unbeantwortet. Ein Mitarbeiter habe sich die Sache angeguckt, so hieß es. Was er bei der Inspektion feststellte, ließ sich am Samstag indes nicht mehr in Erfahrung bringen. Der Kollege habe sich vermutlich nach Ortstermin, so ein Sprecher der Stadt, ins Wochenende verabschiedet. Am Montag könne man möglicherweise Auskunft geben, wie die Verwaltung den Sachverhalt einschätze.

Die Baustelle Joostenhof soll bis spätestens 23. Juni beendet sein. Möglicherweise, so ein Ennis-Sprecher, könne das auch früher geschehen, weil die Bauarbeiten bisher schneller vorangingen als geplant.

Fazit: Problem ungelöst.

(RP)
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