Moers "Horrorszenario" vermeiden

Moers · Nach dem Appell der Moerser Wirtschaft für eine städtebauliche Entwicklung am Kö bekräftigt Mark Rosendahl die Gesprächsbereitschaft der Politik. Doch der Planungsausschussvorsitzende setzt auch auf die Grafen-Galerie.

Den beeindruckenden Appell der Moerser Wirtschaft für eine städtebauliche Entwicklung mit Augenmaß am Königlichen Hof hat die Moerser Politik aufmerksam zur Kenntnis genommen. Mark Rosendahl, Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt berichtete gestern auf Anfrage, dass er sofort reagiert habe und die Gesprächsbereitschaft der Politik — wie schon beim Frühstück des Einzelhandelsverbandes im Dezember — bekräftigt hat. "Wir sollten die Sondersitzung mit den Präsentationen der Investoren am 9. Februar abwarten und uns dann zusammensetzen", so Rosendahl. Entscheidungen würden nicht vor der März-Sitzung getroffen.

Verbände warnen vor Größe

Der Einzelhandels- und Dienstleistungsverband Niederrhein, die Industrie- und Handelskammer, die Kreishandwerkerschaft, die Aktivgemeinschaft Moers, der Initiativkreis und die Volksbank Niederrhein haben unter der Überschrift Titel "Gemeinsame Erklärung für eine verlässliche und zukunftsfähige Innenstadtentwicklung" den Rat aufgefordert, in Sachen Stadtentwicklung überparteilich und langfristig zu denken und sich nicht von Investoren treiben zu lassen. Sie sprechen sich für den Standort Königlicher Hof auf — und warnen vor einem großen eigenständigen Center im Bereich Horten.

Rosendahl allerdings sieht das Projekt Grafen-Galerie mit Rückenwind. Die Investoren der Firma Charterhouse seien der Stadt bereits mit dem Verzicht auf die Überbauung der Homberger Straße entgegengekommen. Innerhalb der Ampel-Kooperation habe man das Projekt sehr positiv bewertet, auch der Ausschuss habe sich mehrheitlich dafür ausgesprochen.

Rosendahl befürchtet im Fall einer Absage an Charterhouse ein regelrechtes "Horrorszenario". Denn am Ende könnte weder bei Horten noch am Kö etwas passieren. Und das wäre erst recht schlecht für Moers. Aus seiner Erfahrung weiß der Planungspolitiker, dass der Königliche Hof schon angesichts der vielfältigen Eigentümerstruktur mit unterschiedlichen Interessenlagen ein schwieriges Feld ist. Trotzdem warte er mit Spannung auf die Präsentation von Jochem Bellinger. Die neuen Pläne kenne er bisher nicht. Rosendahl bekräftigt, dass Bellinger zunächst Vorrang hat, verweist aber auch darauf, dass ECE mit Volker Kuttig, der vor einigen Jahren für Mfi in Moers Center-Pläne vertrat, auch Interesse am Königlichen Hof bekundet hat.

Angesichts der Sorgen um zu große neue Flächen und zu vielen Center-eigenen Parkplätzen in der Grafen-Galerie verweist Rosendahl darauf, dass auf jeden Fall ein neues Einzelhandelsgutachten die endgültigen Entscheidungen begleiten wird.

(RP/rl)
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