Bildung in Moers Hohe Einser-Quoten auch an Moerser Gymnasien

Moers · Bis zu 40 Prozent der Abiturienten hatten in diesem Jahr eine eins vor dem Komma. Schulleiter sehen keine deutliche Inflation.

 Das Moerser Gymnasium Adolfinum aus der Luft.

Das Moerser Gymnasium Adolfinum aus der Luft.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Auch an den vier Moerser Gymnasien hat es in den vergangenen Jahren eine vergleichsweise hohe Zahl an Einser-Abiturienten gegeben. Das haben die Gymnasien in den Filder Benden, Rheinkamp, Adolfinum und das Grafschafter Gymnasium auf Anfrage bestätigt, ohne dabei genaue Zahlen nennen zu wollen. In dieser Woche hatten Kostenpflichtiger Inhalt Recherchen unserer Zeitung ergeben, dass die Zahl der Einser-Abiturienten in den vergangenen zehn Jahren in 15 von 16 Bundesländern gestiegen war. So schneidet deutschlandweit jeder vierte Schüler mit einer Eins vor dem Komma ab, in NRW stiegen die Werte von 16,8 Prozent (2008) auf 24,3 Prozent.

Am Gymnasium in den Filder Benden liegt die Quote laut Schulleiter Arndt van Huet „zwischen 30 und 40 Prozent“. Den Grund für diese hohe Quote sieht er auch beim Zentralabitur: „Dadurch sind die Möglichkeiten, sich vorzubereiten, für engagierte Abiturienten sehr viel besser. Das nehmen auch sehr viele wahr.“ Er glaubt, dass die Schüler leistungsorientierter seien als noch zu seiner Schulzeit: „Ein großer Teil ist viel orientierter auf die Frage, was nach der Schule kommt. Sehr viele Studiengänge sind beschränkt, das haben viele Schüler im Hinterkopf.“

Ähnlich sieht es beim Adolfinum aus, wo Leiter Hans van Stephoudt zwar „grundsätzlich keine Zahlen“ nennt, aber einräumt, dass die Werte an seiner Schule „deutlich besser“ als der NRW-Durchschnitt seien. „Das Zentral-Abi muss nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner suchen. Es mag sein, dass man da gnädiger und vorsichtiger ist als früher“, glaubt er, entgegnet aber: „Die Klage, dass die Schulen früher besser waren, gab es schon immer.“

Am Gymnasium Rheinkamp liegen die Einser-Quoten seit Jahren zwischen 22 und 24 Prozent, wie Schulleiter Dirk Mennekes sagt. Für ihn können bessere Noten auch mit der Wahl der Fächer zusammenhängen: „Dass Physik und Mathe manchmal schwerer sind als zum Beispiel Sozialwissenschaften, ist kein Geheimnis. Dementsprechend können dann auch die Noten ausfallen.“

Astrid Czubayko-Reiß leitet das Grafschafter Gymnasium und sagt: „Das Zentralabitur mag ein Grund für durchschnittlich bessere Noten sein, ein guter Einserabschluss fällt aber auch heute nicht vom Himmel. Gute Leistungen haben auch viel mit Schulqualität zu tun. Wenn ich die Möglichkeit habe, angemessen zu fördern, kommt auch etwas Besseres dabei rum, am Ende macht es das Gesamtpaket.“

Die drei Moerser Gesamtschulen waren bis Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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