Versorger aus Moers beruhigt Warum das Trinkwasser am Niederrhein auch bei Extremhitze nicht knapp wird

Moers · Wetterexperten sagen für die kommenden Tage Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius voraus. Für die Versorgung mit Trinkwasser in der Region wird die Trockenheit kein Problem darstellen. Das hat verschiedene Gründe.

Die Versorgung der Region mit Trinkwasser ist laut Enni gesichert.

Die Versorgung der Region mit Trinkwasser ist laut Enni gesichert.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Eine Hitzeperiode rollt auf Deutschland zu. Meteorologen kündigen dabei für die kommende Woche je nach Region Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius an. Für die Versorgung mit Trinkwasser am Niederrhein wird die Trockenheit aber kein Problem darstellen. „Durch den Einfluss des Rheins haben sich bei uns ausreichende Grundwasservorkommen gebildet, eine Trinkwasserknappheit ist hier nicht zu befürchten“, sagt Bernd Kamradt, Wassermeister der Enni Energie & Umwelt. „Natürlich sollten Bürger mit der Ressource als Lebensmittel Nummer eins immer sorgsam umgehen. Ein gezieltes Wassersparen oder gar eine Rationierung ist bei uns auch in extremen Hitzeperioden nicht notwendig.“

So ist die Wasserressource am Niederrhein reich. Allein Enni verfügt in ihren Gewinnungsgebieten dabei über durch die Bezirksregierung bewilligte Wasserrechte von jährlich elf Millionen Kubikmetern. Die stammen aus mittlerweile vier Wasserwerken in Moers, Neukirchen-Vluyn und auch Duisburg-Rumeln.

Durch eine Kooperation mit dem Getränkeproduzent Niederrhein-Gold Tersteegen sei es gelungen, auch diese Ressource für die Region zu erhalten, heißt es. Mit bis zu einer Million Kubikmetern jährlich fließt das Trinkwasser über eine neue Verbindungsleitung aus dem westlichsten Duisburger Stadtteil über die Stadtgrenze in das zentrale Wasserwerk der Enni in Moers an der Wittfeldstraße.

Dort bündelt das Unternehmen sein gesamtes Trinkwasser, enthärtet es und transportiert es dann zu den mehr als 140.000 Menschen in Moers, Neukirchen-Vluyn und teilweise Rheinberg. Dabei sind die Wasserwerke auch auf die schwankenden Verbräuche ihrer Kunden eingestellt, die je nach Jahreszeit täglich zwischen 17.000 und in Spitzenzeiten knapp 30.000 Kubikmetern liegen.

„Unsere Förder- und Druckerhöhungsanlagen sowie die Verteilnetze sind darauf ausgelegt und werden dabei heutzutage vollautomatisch gesteuert“, sagt Kamradt. Pro Kopf lag der Verbrauch im Enni-Gebiet 2021 bei 122 Litern am Tag. Dabei seien Verbräuche in Morgen- und Abendstunden besonders hoch, sagt der Fachmann. „Gerade in Sommermonaten nutzen viele Kunden unser Wasser für die zusätzliche Dusche, den Pool oder die Gartenbewässerung.“

In den Ferienwochen liegt die Wasserabgabe in Moers und Neukirchen-Vluyn laut Enni aktuell aber rund zehn Prozent unter den Normalverbräuchen eines Sommertages, der etwa 22.000 Kubikmeter beträgt. Für die kommende Woche rechnet Kamradt damit, rund ein Drittel mehr an Kunden abzugeben. Ob er dann den Tagesrekord von 28.677 Kubikmeter aus dem trockenen Sommer 2019 erreicht, bleibt abzuwarten.

Wie es auch kommt: „Wasser wird bei uns sicher nicht knapp“, betont der Wasserexperte. Trotzdem wirbt für den sorgsamen Umgang mit der Ressource. „Wir werden weiter alles tun, Trinkwasser durch vorbeugende Maßnahmen des Gewässerschutzes zu erhalten. Dabei setzen wir weiter auch auf die enge Kooperation mit den in den Gewinnungsgebieten wirtschaftenden Landwirten. Die hilft uns dabei, anders als andere Versorger auch in Zukunft ohne zusätzliche Aufbereitung auszukommen und über qualitativ hochwertiges, nitratarmes Wasser in ausreichender Menge zu verfügen.“

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