Musik in Moers Ein Sohn Mannheims im Moerser Bollwerk

MOERS · Henning Wehland bewies, dass er auch als Solokünstler sein Publikum begeistern kann.

 Ein Bühnenprofi in Aktion: Henning Wehland beim Gastspiel in Moers.

Ein Bühnenprofi in Aktion: Henning Wehland beim Gastspiel in Moers.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Viele kennen Henning Wehland als Sänger der Gruppe „Söhne Mannheims“. Er war auch Modererator beim Musiksender Viva2 und Jurymitglied bei der Sat1-Show „The Voice of Kids“. 2016 veröffentlichte er unter dem Titel „Der Letzte an der Bar“ sein erstes Soloalbum und war damit so erfolgreich, dass er jetzt eine zweite Tournee damit veranstaltet, die ihn und seine fünfköpfige Band am Samstag auch ins Moerser Jugendkulturzentrum Bollwerk 10“ führte. Knapp 90 Minuten lang präsentierte er vor vollem Haus eine „Mischung aus Rock, Hip-Hop, intelligentem Pop und Texten mit Haltung“. Eine Mischung, die er selbst als Crossover bezeichnet. Crossover, das bedeute für ihn: „Keine Schubladen im Kopf oder im Herzen zu tragen.“

„Er ist einfach toll“, meinte eine noch recht junge Besucherin. „Er hat was zu sagen“, erklärte eine andere, etwas ältere. Genau dazwischen bewegte sich denn auch sein Auftritt. Nachdem der Recklinghäuser Singer und Songwriter Sebel das Publikum zuvor rund 45 Minuten lang musikalisch und mit originellen Texten vorbereitet hatte, kündigten wabernder, blau beleuchteter Bühnennebel und ein lauter, monoton sich wiederholender Schlagzeugrhythmus schließlich den Auftritt von Henning Wehland an. „Ich habe mir sagen lassen, in Moers können die Leute gut singen, nahm er gleich zu seinem ersten Song „Der Freund steckt im Detail“ direkten Kontakt zu seinem Publikum auf. Das klappte. „Und jetzt kommt ein Song, den ihr auch alle kennt. Der von meinem Lieblingstier, dem Affen.“ Den kannten auch fast alle, war es doch ein „Affe“, den schon viele nach einer durchzechten Nacht morgens bei Aufstehen schwer auf ihrer Schulter verspürt hatten. „Eins für die Liebe“, sang Henning Wehland zum hart hämmernden Schlagzeug. „Und eins für die Show“, antwortete sein Publikum begeistert.

Als er anschließend sein Lied vom „Alten Mann und dem Leergut“ sang, wurde es jedoch bedeutend leiser im Saal. So wechselte die Stimmung im Laufe des Abends immer wieder zwischen derbem Rock und besinnlichen Einlagen. „Crossover“ eben von einem Musiker, der seit 30 Jahren weiß, wie man sein Publikum begeistert.

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