Moers Helfer geben Aids-Waisen ein Zuhause

Moers · Mit dem "Amani Centre Mbigili" helfen Bürger aus Schaephuysen und Umgebung Kindern in Iringa/Tansania.

 Marlies Hoesemans (links) und Mäus van Husen.

Marlies Hoesemans (links) und Mäus van Husen.

Foto: Kress

Ein Kinderdorf für Aids-Waisen — das war ihr Anliegen. Jetzt haben sie ihre Idee verwirklich und gefestigt. Das Amani Centre Mbigili wurde aus der Taufe gehoben. Der Verein unterstützt und fördert das Kinderdorf gleichen Namens in Iringa, ein regionales Zentrum im Herzen Tansanias.

Zehn karitativ engagierte Bürger, hervorgegangen aus dem Missionskreis der Kirchengemeinde St. Hubertus in Schaephuysen, hatten die Gründungsidee. "Wir wollten eine Basis schaffen für unsere Vision", sagen die Vorsitzenden Barbara Gockel-Wronski und Marlies Hoesemans. "Und den Kindern ein liebevolles Zuhause schaffen, ihnen eine Lebensperspektive eröffnen." Entscheidenden Anteil an den Einrichtungen — jedes Dorf ist mit sechs Einzelhäusern ausgestattet — hat die viel zu früh verstorbene Wahl-Schaephuysenerin Ursula Lettgen, die das Unternehmen zusammen mit dem Projektträger "Catholic Discese of Iringa" aufbaute und forcierte.

Marlies Hoesemans setzt jetzt ihr Engagement zusammen mit dem ehemaligen Freundeskreis fort. Jedes Jahr im Januar macht sie sich auf den Weg nach Tansania, erkundigt sich nach dem Befinden der kleinen Bewohner und den Betreuern, schaut sich um und überprüft die Buchhaltung. Unterstützt wird das Projekt aber auch durch private Förderer, verschiedenen Pfarrgemeinden, Gruppen, Vereinen, Einzelpersonen, Unternehmen und dem päpstlichen Kinder-Missionswerk Aachen (PMK)." Gerade die privaten Spender nehmen starken inneren Anteil am Schicksal der Kinder", erzählt die stellvertretende Vorsitzende. Das habe sie gerade erfahren bei Mäus van Husen, einer treuen Anhängerin des Kreises, die auf Geschenke zu ihrem 70. Geburtstag verzichtete und ihr einen stattlichen vierstelligen Betrag übergab. "Es rührt das Herz", so die Jubilarin, "wenn ich höre, dass ich mit meinem bloßen Verzicht auf Geschenke den Ärmsten der Armen helfen konnte." Und Marlies Hoesemans vereist darauf, dass mit 30 Euro monatlich ein wichtiger Beitrag zur Rundumversorgung eines Kindes geleistet werden könne. Ein Kind in einer Pflegefamilie brauche für das Nötigste lediglich 25 Euro. Auf sehr unterschiedliche Art und Weise wird nach ihren Informationen auch versucht, bedürftigen Kindern im Umfeld des Dorfes zu unterstützen. So wollen sie ihnen zum Beispiel den Besuch einer Grundschule und eine medizinische Versorgung ermöglichen.

Für besonders begabte und lernwillige Kinder aus mittellosen Familien wird zudem der Besuch einer weiterführenden Schule gefördert. "Generell aber", so Hoesemans, "setzen wir mit unserer Unterstützung auf das Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe." Die Region Iringa zählt mit Verbreitungsraten bis zu 20 Prozent zu den schwersten von Aids betroffenen Gebieten Tansanias. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) spricht von einer sozialen Katastrophe und fordert sofortige, nachhaltig und umfassende Anstrengungen, um die Kinder Afrikas und die Einheit Familie zu schützen. Die alte Garnisonsstadt liegt im Zentrum des landschaftlich reizvollen und fruchtbaren tansanischen Hochlandes in 1800 Meter Höhe. Die hier ansässigen Kleinbauern produzieren in bescheidenem Maß über ihren Eigenbedarf hinaus Obst und Gemüse, das über die Vegetable-Route an die nahe liegenden Märkte geliefert wird.

(RP/ac)
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