Rheurdt Heimspiel: Alles, was ein Festival braucht

Rheurdt · Familiäre Atmosphäre, perfekte Organisation, Freitag und Samstag ausverkauft: Das Festival auf dem Gelände an der Tönisberger Straße überzeugte auch in der dritten Auflage mit guter Musik und viel Liebe zum Detail.

 Die Band Friday & the Fool beim Heimspiel-Festival auf dem Marktplatz in Schaeuphuysen.

Die Band Friday & the Fool beim Heimspiel-Festival auf dem Marktplatz in Schaeuphuysen.

Foto: crei

"The Sound of Dorf" war am Samstag zum dritten Mal in Schaephuysen zu hören. Das Heimspiel-Festival auf dem Gelände an der Tönisberger Straße bewies wieder, dass ein paar Leute aus einem kleinen niederrheinischen Dorf Großartiges auf die Beine stellen können: Von 15 Uhr bis Mitternacht hatten die Veranstalter auf dem lauschigen Platz für alles gesorgt, was ein sommerliches Musik-Event ausmacht: eine professionelle Bühne, sechs mitreißende Bands, Getränke von Cappuccino über Bier bis Wein, frittiertes oder gesundes Essen, nette Menschen aus Nah und Fern und als Sahnehäubchen liebevoll gestaltete T-Shirts, Festival-Bändchen mit dem einzigartigen Dorfdesign von Miriam Kerberg und ein "heimspiel"-Schriftzug aus Lichterketten quer über der Bühne.

100 ehrenamtliche Helfer, erkennbar an T-Shirts mit der Aufschrift "Heimspieler", sorgten dafür, dass alles reibungslos funktionierte. "Lieferheldinnen" in rosa Shirts brachten Wertmarken unters Volk und sogar ein Heimbring-Service war organisiert. Viele aber kamen mit dem Rad aus der näheren Umgebung, so auch Beate Bänsch aus Kerken-Rahm. Die 52-Jährige traute ihren Augen und Ohren kaum: "Ein wunderschöner Platz mit richtiger Festivalatmosphäre und top organisiert: Mehr geht nicht - wer hätte das gedacht in einem Dörfchen wie Schaephuysen!", so ihr Fazit.

Nach einem eher ruhigen Einstieg mit dem Singer/Songwriter Ben Hermanski ging es mit der zweiten Band poppig und erfrischend weiter: Friday and the Fool präsentierten ihren einzigartigen Stilmix aus Pop, Funk und Soul mit englischen und deutschen Texten, einer tollen Stimme und großartigen Saxophonsoli von Frontfrau Svenja Kupschus. Jeweils 45 Minuten hatte jeder Programmpunkt, so dass man das Programm als bunt und kurzweilig erlebte. Die Band mit der weitesten Anreise waren "Opal Ocean". Die beiden Australier, die zum ersten Mal in Deutschland waren, beherrschten zwar nicht die Aussprache des Dorfnamens, dafür aber umso mehr ihre Instrumente: Mit ihren beiden akustischen Gitarren erzeugten sie mit zum Teil elektronischer Verstärkung und virtuoser Technik schnelle und rhythmische Flamenco-Klänge. Gegen Abend füllte sich der Platz zusehends und es wurde zu rockiger, tanzbarer Musik mit den Bands "Mondo Mashup Soundsystem", "Phyria" und "The Legendary Ghetto Danceband" ausgelassen gefeiert.

Mit 1600 Karten war das Festival zur Freude der "Heimspieler" bereits im Vorfeld ausverkauft. Einen besonderen Leckerbissen gab es diesmal erstmals am Vorabend in der St.-Hubertus-Kirche: 250 Zuhörer erlebten dort die experimentellen Elektro-Klänge aus Synthesizern und Keyboard des Krefelders Björn Gögge. Danach erfreuten die Niederländer von "Black Oak" mit ihren hellen, sanften Stimmen, ihren Gitarren und dem mehrstimmigen Gesang die Ohren der Besucher. Die melodischen, meditativen Klänge erzeugten in dem alten Kirchengewölbe im Sonnenuntergang eine fast mystische Atmosphäre.

Alle Überschüsse des Festivals werden in diesem Jahr an das Hospiz in Geldern-Walbeck gespendet. Auch die Künstler zeigten sich mit der herzlichen Betreuung backstage, der familiären Stimmung und der professionellen Technik und Organisation hoch zufrieden.

Am Ende gab es also viele glückliche Gewinner also beim dritten Heimspiel in Schaephuysen, das nach so gutem Feedback von allen Seiten sicherlich 2019 in die vierte Runde gehen wird.

(lcg)
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