Moers Hausmusik bei Familie Rosendahl

Moers · Hausmusik der besonderen Art gab es am Freitagabend in der "Werkstatt" von Andrea Dieren und Mark Rosendahl in Repelen. Die beiden Musikliebhaber hatten die Jazzpianistin Julia Hülsmann, Moerser Improviser in Residence 2014, zu einem "Hauskonzert" eingeladen. Das Gebäude, in dem das Konzert stattfand, war vor mehr als 20 Jahren einmal die Werkstatt einer Schreinerei gewesen.

 Julia Hülsmann am Flügel in der Rosendahlschen Werkstatt.

Julia Hülsmann am Flügel in der Rosendahlschen Werkstatt.

Foto: Klaus Dieker

Andrea Dieren und Mark Rosendahl haben zahlreiche Gegenstände der ehemaligen Schreinerei in dem Gebäude im Hinterhof des Wohnhauses belassen. So hängen an den Wänden der "Werkstatt" neben alten Fotos und Zeichnungen mit Moerser Stadtansichten sowie einer Grubenlampe auch mehrere große Sägeblätter. In der Mitte des Raumes steht neben einem alten Heizofen sogar noch eine große Bandsäge. Erwartungsfroh nahmen die etwa 40 Konzertbesucher an den Holztischen Platz, auf denen Gläser und Kerzen standen.

Julia Hülsmann eröffnete das "Hauskonzert" am schwarzen Flügel mit ihren Kompositionen "Basu-Waltz" und "Spiel". Neben dem Klassiker "Solitude" von Duke Ellington spielte die Pianistin eine Bearbeitung des Pop-Songs "Kiss from a Rose" von Seal, wobei sie dem Pathos des Originals eine spielerische Leichtigkeit entgegensetzte. Gemeinsam mit Lisa Rosendahl, der Nichte der Gastgeber, widmete sich Julia Hülsmann dann der "Rhapsodie Nr.2" von Johannes Brahms. Während Lisa Rosendahl, die gerade ihr Abitur gemacht hat und bereits seit 10 Jahren Klavierunterricht an der Moerser Musikschule bekommt, die Rhapsodie zunächst überaus sicher und präzise vortrug, entwickelte Julia Hülsmann im Anschluss daran eine leichte und verträumte Variation über das Hauptthema des klassischen Stückes.

Kurz vor der Pause, in der sich die Gäste frisch gebackene Pizza aus dem hauseigenen Pizzaofen schmecken ließen, bewies auch die 11-jährige Gina Rosendahl ihr musikalisches Können und spielte den Zuhörern eine kurze Melodie aus dem Film "Die fabelhafte Welt der Amélie" vor. Mit ihrer Vertonung des Gedichtes "A clear Midnight" von Walt Whitman, der Eigenkomposition "And why today?" sowie Klassikern von Ron Carter und Thelonious Monk gestaltete Julia Hülsmann die zweite Konzerthälfte. Mit der Ballade "The Moon is a harsh Mistress" und dem tosenden Beifall des Publikums endete das stimmungsvolle "Hauskonzert" schließlich.

(cas)
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