Verkehr in Moers Handyparken soll einfacher werden

Moers · Die Stadt Moers will die Parkgebührensatzung ändern. Ziel soll unter anderem eine minutengenaue Abrechnung der Parkzeit sein.

 App runterladen, einmal registrieren, Parkzeit starten und beenden – so funktioniert die neue Parkschein-Bezahlmethode übers Handy.

App runterladen, einmal registrieren, Parkzeit starten und beenden – so funktioniert die neue Parkschein-Bezahlmethode übers Handy.

Foto: dpa/dpa, srw

Einfach das Auto abstellen und losgehen; kein mühsames Münzgeld Zusammenkramen und zum Parkscheinautomaten Laufen, sondern auf direktem Weg ins Geschäft oder Restaurant über eine App auf dem Smartphone die Parkzeit starten, beenden oder verlängern – wie klingt das für Sie?

Die Stadt Moers will ihr Handyparksystem modernisieren, die Plattform „Smartparking“ einführen und in diesem Zusammenhang auch die Parkgebührensatzung ändern. Ziel soll unter anderem eine minutengenaue Abrechnung der Parkzeit sein. Überbezahlte Parkminuten oder gar Stunden wird es dann nicht mehr geben. Nadine Beinemann vom Fachdienst Verkehrsplanung ist sich sicher: Das stärkt auch die Bezahlmoral. „Mit dem neuen System bringen wir uns auf den aktuellen Stand der Technik“, sagt Beinemann. „Parken und Bezahlen wird damit vor allem in der Innenstadt deutlich einfacher – und so im Zweifel auch noch besser angenommen.“

Bargeldlos per Handy bezahlt werden können Parkgebühren für alle öffentlichen, unbeschrankten Parkplätze in Moers zwar bereits seit 2012. Dafür muss das Autokennzeichen per SMS an eine ausgeschilderte Kurzwahlnummer der jeweiligen Parkfläche gesendet werden. Der virtuelle Parkschein wird dann ebenfalls per SMS aufs Handy geschickt, die Gebühren werden automatisch vom Prepaid-Guthaben abgezogen oder erscheinen am Ende des Monats auf der Mobilfunkrechnung.

„Das Handyparken hat viele Vorteile“, sagt Beinemann. „Zehn Minuten vor Ablauf der Parkzeit erhalten die Nutzer zum Beispiel eine Erinnerungs-SMS. Politessen können in wenigen Sekunden durch Eingabe des Kennzeichens überprüft werden, ob der Parkschein bezahlt wurde.“ Trotzdem halten sich die Einnahmen aus dem „bargeldlosen Parken“ derzeit noch in Grenzen. Insgesamt rund 2,8 Millionen Euro aus Parkgebühren fließen laut Stadtsprecher Thorsten Schröder jedes Jahr in den städtischen Haushalt. Dabei sei der Ertrag aus dem Handyparken bis 2017 stets gestiegen, sagt Beinemann. „Seit vergangenem Jahr stagnieren die Zahlen. Derzeit liegen wir bei etwa 24.500 Euro im Jahr, wahrscheinlich auch, weil das bisherige Handyparksystem via SMS-Versand einfach nicht mehr zeitgemäß ist.“ Das Unternehmen Sunhill Technologies, das „sms & park“ in Moers eingeführt hat und bislang einziger Wettbewerber in diesem Bereich ist, biete zwar eine moderne App-Lösung an, betont die Verkehrsplanungsfachfrau. „Die wurde bisher aber noch nicht beworben.“

Hinter der Handypark-Reform steht sowieso ein viel größerer Plan. Perspektivisch will die Stadt Moers den Parksuchverkehr verringern und das Parkplatzfinden vereinfachen. Dafür soll der Wettbewerb neu geregelt werden. Durch den Abschluss eines „Letter of Intent“ zwischen der Telekom-Tochter T-Systems und der Stadt sei bereits die Absicht erklärt worden, mindestens einen weiteren Anbieter für das Handyparken in Moers zuzulassen, heißt es in einer Sitzungsvorlage der Verwaltung zum nächsten Stadtentwicklungs-, Planungs- und Umweltausschuss. „Für die Einführung des Handyparkens mit T-Systems ist wiederum eine Teilnahme an der Plattform ,Smartparking’ Voraussetzung“, erklärt Beinemann. „Dort finden sich mehrere Anbieter. Der Endverbraucher kann sich für denjenigen entscheiden, der ihm am meisten zusagt und mit dessen App er zum Beispiel auch in Duisburg parkt und bezahlt.“

Die Stadt verspricht sich durch die Modernisierung des bargeldlosen Parkens darüber hinaus auch eine mögliche Verlängerung der Leerungsintervalle an den vorhandenen Parkscheinautomaten. Das, heißt es, entlaste vor allem das Personal

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