Moers Günter Krings ist für Kameras an öffentlichen Orten

Moers · Schüler sprachen am Grafschafter Gymnasium mit dem Staatssekretär über innere Sicherheit in Deutschland.

 Günter Krings (rechts) im Gespräch mit den Schülern, das von Johanna Weidenbruch (links) und Jonas Burgwinkel moderiert wurde.

Günter Krings (rechts) im Gespräch mit den Schülern, das von Johanna Weidenbruch (links) und Jonas Burgwinkel moderiert wurde.

Foto: Dieker Klaus

Politik auf Augenhöhe: Die Schülerinnen und Schüler der Stufe 12 und 10 des Grafschafter Gymnasiums kamen gestern zum Thema "Innere Sicherheit in Deutschland" wieder zur schulinternen Diskussionsreihe "GGM im Gespräch" zusammen. Diesmal zu Gast: Günter Krings, seit 2013 Staatssekretär im Bundesministerium des Innern. Nach einer kurzen Vorstellung seiner Person, führten die gut informierten Schüler das Gespräch, das sie im Unterricht gemeinsam mit Ulrich Eickmeyer und Sabrina van Bernum, Tutoren der Veranstaltung, erarbeitet hatten, völlig selbstständig. Bei den Anwesenden keine Spur von Politikverdrossenheit.

"Überwachung" war eines der Themen, das bei den Schüler auf besonders viel Interesse stieß. Kameraüberwachung an öffentlichen Plätzen wie Bahnhöfen stehe Krings zum Beispiel positiv gegenüber, da sie seiner Meinung nach eine abschreckende Wirkung haben können. Wichtig sei dabei jedoch, Maß und Mitte zu wahren.

"So viele Kameras wie beispielsweise in England möchte ich für Deutschland nicht", so Krings. Auch Handyüberwachung sei strengen Regularien unterzogen und komme laut Krings nur bei Terrorgefährdern und schweren Verbrechen zum Einsatz.

Aus der Frage, wieso der Konsum von Marihuana in Deutschland weiterhin illegal, Alkohol- und Tabakkonsum jedoch legal sei, entstand die Diskussion, ob Sicherheit über Freiheit gestellt werden würde. Krings beschrieb Freiheit als höheren der beiden Werte. Diese stehe jedoch auf Basis der Sicherheit. Philosophisch gesehen könne man das Eingreifen in diese Freiheiten der Bürger nicht rechtfertigen. Das sei jedoch auch bei der Anschnall- und Helmpflicht nicht anders. Auch ihn selbst würden solche Fragen zum Nachdenken anregen.

Aufgeschlossen beantwortete Krings Fragen zu Flüchtlingspolitik, dem Online-Hashtag #metoo und dem jüngsten Vorfall an der Gesamtschule in Lünen. Auch das Thema rund um Gewalt gegen und von Polizisten wurde ausführlich diskutiert. Zum Abschluss gab es noch ein Statement zur Regierungsbildung, bei dem Krings die Große Koalition zum jetzigen Zeitpunkt als beste Option bezeichnete. Bis Ostern solle die neue Regierung stehen.

(RP)
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