Rheurdt Grüne wollen über den "Bürgerbus 2.0" diskutieren

Rheurdt · In einer Podiumsveranstaltung soll besprochen werden, ob die Linie unter besseren Bedingungen neu starten kann.

Viele Bürger in Rheurdt und Schaephuysen sind unzufrieden mit dem Angebot des Öffentlichen Nahverkehrs. Dies ist ein Dauerthema bei Gesprächen über die Dorfentwicklung. Der Ortsverein von Bündnis 90/Grüne will nun einen Vorstoß für einen neuen Bürgerbus ins Gespräch bringen. Dazu laden die Grünen alle interessierten Bürger für Mittwoch, 11. Mai, um 19 Uhr in die Gaststätte "Zur Post", Rathausstraße 2, ein. Auf dem Podium mit dabei sind Horst Wichert, der Organisator des ersten Bürgerbusses in Rheurdt, Günter Schlüter, der Leiter der Niag-Verkehrsplanung, sowie ein Vertreter der Bürgerbus-Initiative in Rheinberg. Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen und Kämmerer Marcell Schüren waren ebenfalls eingeladen, werden aber nicht dabei sein. "Das ist keine Absicht, wir sind beide an dem Abend bei der VHS-Verbandsversammlung im Bürgerhaus Uedem", erklärt der Bürgermeister. Allerdings macht er keinen Hehl daraus, dass er die Chancen des neuen Vorstoßes für gering hält.

Vor zwölf Jahren hatte es bereits eine Bürgerbus-Linie in Rheurdt gegeben, die sich allerdings nicht halten konnte. Der damalige Initiator Horst Wichert wird wie folgt zitiert: "Wir durften nicht die gleichen Strecken wie die Niag fahren. Die Nebenstrecken waren für die Bürgerinnen und Bürger in Rheurdt nicht attraktiv, so dass die Fahrgäste immer weniger wurden. Zum Schluss war der Bürgerbus nur noch ein Schulbus." Die Grünen wollen nun prüfen, ob nicht eine Bürgerbus-Linie unter besseren Bedingungen ins Leben gerufen werden kann. "Der typische Fahrgast ist älteren Jahrgangs, weiblich und verfügt über kein eigenes Auto, die typischen Fahrzwecke sind Einkaufen, Arztbesuch oder der Gang auf den Friedhof. Entsprechend besteht der größte Bedarf von Montag bis Freitag und nicht nur tagsüber. Es gibt auch Jugendliche und Erwachsene, die sich dringend eine Verbindung nach 20 Uhr von Vluyn und vom Aldekerker Bahnhof nach Schaephuysen und Rheurdt wünschen", schreibt Frank Hoffmann, der Fraktionsvorsitzende der Grünen. Voraussetzung für eine solche Linie ist die Gründung eines eingetragenen Vereins, der sich mit der Gemeinde Rheurdt und der Niag abstimmen muss. Die Niag ist Inhaber der Linien-Konzession und Eigentümer des Fahrzeugs, sie kümmert sich auch um die Wartung des Busses. Der Verein erstellt den Fahrplan und die Routen und regelt die Finanzierung. Die Fahrer müssen ehrenamtlich tätig sein, ein Führerschein der Klasse B ist notwendig.

(s-g)
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