Moers Großer Bahnhof für Carl Ellis in Kapellen

Moers · Er war die alte Dampflok im Starlight-Express: Am Sonntag gastierte Sänger Carl Ellis auf seiner großen "Grateful-Tour" in der evangelischen Dorfkirche in Kapellen. Das Publikum ging in der Kirche begeistert mit.

 Die Popularität und Beliebtheit von Carl Ellis ist darauf zurückzuführen, dass er sechs Jahre lang den "Papa", sprich die alte Dampflok", eine der Hauptrollen in dem Andrews Lloyd Webbers Musical "Starlight Express" in Bochum, auf Rollschuhen mimte und sang.

Die Popularität und Beliebtheit von Carl Ellis ist darauf zurückzuführen, dass er sechs Jahre lang den "Papa", sprich die alte Dampflok", eine der Hauptrollen in dem Andrews Lloyd Webbers Musical "Starlight Express" in Bochum, auf Rollschuhen mimte und sang.

Foto: Klaus Dieker

Da staunten die Kapellener nicht schlecht, als am Samstag ihre schöne Dorfkirche kurzerhand zur Showbühne wurde. Der Grund: "The Voice of Germany" und Ex-Starlight-Sänger Carl Ellis machte Station auf seiner großen "Grateful-Tour" in Moers. Und das Publikum geriet völlig aus dem Häuschen. Die so genannte Dankes-Tour des Carl (Abraham) Ellis führt ihn seit Jahren durch ganz Deutschland. Vorgestern erreichte sein Zug (schließlich spielte er im Starlight-Musical einst die Rolle der alten Dampflok) das Kapellener Gotteshaus. Und dieses bescherte dem 45-Jährigen einen wahrlich großen Bahnhof - als da wären: Ein vollbesetztes Haus, ein wunderbar mitgehendes Publikum, ein schön ausgeleuchtetes Kirchenschiff und einen von überall aus gut hörbaren Sound.

Lange wird Kapellen noch über dieses Konzert sprechen, das ist gewiss. Aber auch Ellis postete gestern auf seiner Facebook-Seite: "Thank you Moers! You are the most awesome audience I have met. I really mean that! We will meet again." Insofern machte es den Besuchern vor Konzertbeginn nichts aus, etwas länger vor der Kirche auf den Eintritt warten zu müssen, weil drinnen noch der Soundcheck zu Ende geführt werden musste. Dafür blieben sie anschließend umso länger und forderten mehrere Zugaben. Knapp 20 Titel insgesamt entlockten sie somit ihrem Star.

Seine große Popularität und Beliebtheit hierzulande ist darauf zurückzuführen, dass er sechs Jahre lang (von 2004 bis einschließlich 2009) den "Papa", sprich die alte Dampflok", eine der Hauptrollen in dem Andrews Lloyd Webbers Musical "Starlight Express" in Bochum, auf Rollschuhen mimte und sang. Und er war bei der fünften Staffel der Fernseh-Gesangs-Castingshow "The Voice of Germany" 2015 bis zur dritten Runde dabei.

Dass er mit dieser "Grateful"-Tour nun schon so lange unterwegs sei, erzählte Ellis während des Konzertes, gehe darauf zurück, dass er vor fünf Jahren einen schweren Autounfall gehabt habe, bei dem er sich seinen Kiefer brach. "Nichts war mehr so, wie vorher", sagte er in einer Mischung aus deutschen und englischen Wörtern. Und weiter: "Zwar konnte Gott den Unfall (an dem Ellis übrigens schuldlos war) nicht verhindern, doch bei meiner Genesung hat er kräftig mitgeholfen. Das glaube ich jedenfalls. Deshalb bin ich Gott so unendlich dankbar."

Insofern war es nicht verwunderlich, dass die stimmliche Kraftmaschine, die zudem optisch total in schwarz durchgestylt erschien, Leonard Cohens 1984 herausgebrachten Song "Hallelujah" vortrug, in dem mehr oder minder verschiedene Bibelverweise gegeben werden.

Doch neben Gospel sang Ellis auch Soul, Rhythm and Blues, Pop und Rock sowie Musical - alles im Halbplayback beziehungsweise mit begleitender Keyboard-Unterstützung. Und da durfte natürlich in Kapellen der Audition-Song der alten Dampflok aus "Starlight" nicht fehlen. Ein weiterer musikalischer Höhepunkt war seine Interpretation der einstigen Hymne Louis Armstrongs von "What a Wonderful World".

Was für ein wundervolles Konzert, dachten spätestens da die Kapellener - und nicht nur sie.

(RP)
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