Bergwerk West schließt Große Fusion in der Gewerkschaft

Kamp-Lintfort · Jörg Henning ist Vorsitzender der fusionierten IGBCE-Ortsgruppen Ost und West in Kamp-Lintfort. Mit Hilfe des neuen Teams will der Kamp-Lintforter sich über die Schließung des Bergwerks für die Mitglieder stark machen und die Tradition bewahren.

 Jörg Henning will die IGBCE-Ortsgruppe in Kamp-Lintfort auch für die Chemie weiter öffnen. Die Zahl der Bergleute wird durch die Schließung des Bergwerks immer weniger.

Jörg Henning will die IGBCE-Ortsgruppe in Kamp-Lintfort auch für die Chemie weiter öffnen. Die Zahl der Bergleute wird durch die Schließung des Bergwerks immer weniger.

Foto: Klaus Dieker

Jörg Henning setzt sich als Vorsitzender der kürzlich neu gebildeten IGBCE-Ortsgruppe Kamp-Lintfort für fast 2000 Mitglieder ein. Die Gewerkschaftsarbeit ist ihm nicht fremd: Vor der Fusion war er sechs Jahre lang Vorsitzender der Ortsgruppe West. Sein Engagement reicht jedoch bis zu seiner Lehrzeit zurück. Damals war der Energieanlagen-Elektroniker in der Jugendvertretung auf dem Bergwerk aktiv. Später, in den 1990er Jahren, wurde er in den Betriebsrat gewählt.

Beide Ortsgruppen zu fusionieren sei ein notwendiges Muss gewesen, erklärt der Gewerkschafter: "Die Mitglieder werden nicht jünger. Mit der Schließung des Bergwerks West werden viele Kollegen auf andere Zechen verlegt. Da hat es Sinn gemacht, aus zwei Vorständen einen zu machen", betont Jörg Henning und erinnert sich daran, dass es in Kamp-Lintfort einst fünf verschiedene Ortsgruppen gab. "Wir brauchen einen starken Vorstand, um weiterhin die Interessen unserer Mitglieder zu vertreten.

Sie stehen für uns immer im Vordergrund." Dazu gehören zum Beispiel Glückwunsch-Besuche zu Geburtstagen und Jubilarehrungen. Außerdem werden Fahrradtouren, Grillabende, Skatrunden und Ausflüge organisiert. "Außerdem tragen die Mitglieder der Ortsgruppen freitags immer die Zeitung Kompakt aus", berichtet der Chef der IGBCE-Ortsgruppe Kamp-Lintfort. "Die Zaungespräche, die dabei entstehen, gehören zur Kontaktpflege." Die neue Ortsgruppe ist natürlich auch politisch aktiv.

Wir mischen in die Tarifverhandlungen ein", betont Jörg Henning, der heute im Bereich Öffentlichkeitsarbeit auf dem Bergwerk West beschäftigt ist und unter anderem Grubenfahrten für Besucher aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland. Dieses Angebot stößt auf eine große Resonanz. "Wir sind seit Monaten ausgebucht", erzählt der Kamp-Lintforter, dessen Familie seit vier Generationen im Bergbau beschäftigt ist: Jörg Henning trat in die Fußstapfen von Vater, Großvater und Urgroßvater.

Bis Ende 2013 bleibt er auf dem Bergwerk West. Dann wird auch er verletzt. Ab Januar 2014 wechselt er auf die Zeche Prosper Haniel in Bottrop. "Natürlich habe ich eine Träne im Auge. Ich bin auf diesem Bergwerk groß geworden. Aber wir gehen ja von Arbeit in Arbeit", sagt Henning.

(RP)
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