Rheurdt Glücksspiel auf dem Martinsmarkt

Rheurdt · "St. Martin ritt durch Schnee und Wind," heißt es in einem bekannten St. Martinslied. Die Besucher des Martinsmarktes in Rheurdt am vergangenen Sonntag schritten in erster Linie durch mächtig viel Regen. Trotz der Kübel, die Petrus am Sonntag rund um die St. Nikolauskirche ausgoss, war der Martinsmarkt gut besucht. "In diesem Jahr haben wir rund 40 Stände", sagt Ute Heitkamp vom Arbeitskreis Eine Welt, die den Markt organisiert hat.

Seit 2006 kommen alle zwei Jahre Privatleute, Rheurdter Vereine und auch ein paar Geschäftsleute auf den Platz vor der St.-Nikolauskirche zusammen und verkaufen dort vor allem Selbstgemachtes wie Pralinen, Marmeladen und Kunsthandwerk. Dabei kümmern sich die ortsansässigen Vereine um das leibliche Wohl der Besucher. Die Mitglieder des Kirchenchores St. Nikolaus haben in diesem Jahr eifrig "Martes Kückskes" gebacken.

"Es sind schon vier Schüsseln Teig weg, und wir haben erst den halben Tag um", sagt Willi Eberts vom Kirchenchor. Natürlich durfte auch der Rheurdter Kochtreff unter der kochenden Zunft nicht fehlen. An ihrem Stand gab es "Champignons wie vom Jahrmarkt". Das Rezept dafür haben sich die Mitglieder des Kochtreffs selbst ausgedacht. Unter den heimischen Vereinen waren die Pfadfinder besonders aktiv.

Schon vorab hatten sie auf einer Streuobstwiese in Rheurdt Äpfel gesammelt, die dann in einer Häcksel-Maschine zu einem Brei zerkleinert wurden. Vor Ort wurde dann aus den zerkleinerten Äpfeln Apfelsaft gepresst. "Nebenan im Zelt kann man den frisch gepressten Apfelsaft kaufen. Entweder pur oder als Apfelpunsch," erzählt Dagmar Nielsen von den Pfadfindern. In einem anderen Zelt der Pfadfinder gab es weitere Aktionen. Darunter auch das Glücksspiel "Schwein im Glück". Die Hauptrolle spielten dabei Brownie und Kleiner – zwei Meerschweinchen. In einem kleinen Gehege standen bunt angemalte Holzhäuschen, die den Rheurdter Kindergarten, die Polizei, das Hallenbad, die Schule und die St.-Nikolauskirche repräsentierten. Mit einem Einsatz von 50 Cent konnten die Besucher auf eins der Häuschen setzen, in das ihrer Meinung nach eins der Meerschweinchen hineinlaufen wird, sobald es in das Gehege gesetzt wird. "Die Meerschweinchen laufen in alle Häuschen gleich oft. Wir führen extra eine Strichliste," versichern die jungen Pfadfinderinnen. Erwin Konopka, der auf das Polizei-Häuschen gesetzt hat, hatte trotzdem kein Glück.

"Ich dachte das Meerschweinchen sei für Recht und Ordnung," sagt er. Auch in diesem Jahr fließt der Erlös des Martinsmarktes wieder in das Gesundheitsprojekt des Arbeitskreises eine Welt, bei dem die Ureinwohner einer philippinischen Insel unterstützt werden.

(RP)
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