Neukirchen-Vluyn Glück im Dreierpack

Neukirchen-Vluyn · Seit dem 14. Mai ticken die Uhren für Silke und Benjamin Ziffus anders. Die Drillinge Marie, Jule und Pia bereichern ihr Leben. Seit dem 13. Juni wohnen die Mädchen an der Weistraße in Neukirchen-Vluyn.

Die Zahl Drei dürfte für Silke und Benjamin Ziffus, beide 30 Jahre, eine besondere Bedeutung bekommen haben. Drei Mädchen bekam Silke per Kaiserschnitt in der 33. Schwangerschaftswoche plus drei Tage, jedoch sechs Wochen zu früh. Einige Zeit verbrachten Marie, Jule und Pia noch in der Klinik in einem Wärmebettchen mit festen Liegeplätzen, bevor sie Mitte Juni nach Hause kamen.

Benjamin Ziffus kann sich noch gut an die ersten Untersuchungsergebnisse zu Beginn der Schwangerschaft erinnern. „Die Schwangerschaft verlief gut und ohne Probleme“, erzählt Silke, die beträchtlich an Umfang zulegte. An die neue familiäre Situation gewöhnten sich beide schnell. Sechs Wochen zu früh kam das Trio in Duisburg-Wedau zur Welt. Die Gynäkologin, Dr. Ilke Schlothmann-Lechtenböhmer, betreute die Schwangerschaft. „Wir hatten keinen Stress, sondern haben uns einfach nur auf unsere drei Babys gefreut“, meint Silke. „Sicher zu Anfang haben wir überlegt, wie schaffen wir das. Aber es geht alles.“ Marie, Jule und Pia, bei der Geburt jeweils um 1700 Gramm schwer und um 40 Zentimeter lang, wachsen und gedeihen. Aktuell wiegt jedes Mädchen über 5500 Gramm bei gut 58 Zentimetern.

Es gab Zeiten, da gehörten 18 Fläschchen zum Tagespensum. Heute schlafen sie durch und melden sich erst um 6 Uhr morgens. Anderthalb Stunden dauert das Füttern eines Babys, alles in Ruhe und nacheinander. „Pflegeleicht“, meint Silke Ziffus. Drei Jahre will die Sparkassenangestellte pausieren und „sehen wie sie wachsen.“ Eltern Ziffus planen in Dreierkonstellation, die Veränderungen mit sich bringt. Babywäsche gibt es dreifacher Ausfertigung wie auch den langen Kinderwagen. „Unsere Mädchen transportieren wir in einem Bus“, erzählt Vater Benjamin. Ein wenig enttäuscht ist Familie Ziffus, dass sie wenig von der betont familienfreundlichen Stadt Neukirchen-Vluyn erfahren hat. „Über einen Glückwunsch hätten wir uns gefreut“, meint der Drillingsvater. Auf die Anfrage, ob man ihnen für die Anfangszeit einen Teil der Windelsäcke kostenfrei zur Verfügung stellen würde, kam eine Absage, während sie für Babynahrung und Windeln kurzzeitige Sponsoren fanden.

Kurz vor der Taufe erkrankt

„Hauptsache gesund“, meint Silke Ziffus und denkt an die Zeit, als es ihrem Mann nicht so gut ging. Einen Tag vor der Taufe erkrankte er am Miller-Fischer-Syndrom. Oft endet diese Krankheit im Rollstuhl, die Lähmungserscheinungen greifen auch auf das Sprachvermögen über. Benjamin Ziffus hatte Glück, dass trotz Schlaganfall-Symptomatik im St.-Josef-Krankenhaus die Infektionskrankheit sofort erkannt wurde. Heute kann er seinen Betrieb, der Gartenservice anbietet, bereits vom Schreibtisch aus delegieren. Wartezeit gibt es bei der Reha-Maßnahme, deren Bearbeitung auf einem Schreibtisch schlummert. „Ich möchte für meine vier Mädels ganz schnell wieder richtig gesund werden“, meint er.

(RP)
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