Rheurdt Gitarristische Morgendämmerung im Rheurdter "Biostrot"

Rheurdt · "Alvorada", das ist portugiesisch und heißt übersetzt "Morgendämmerung". "Ein passender Name für ein junges Gitarrenduo", fanden die beiden Musikstudenten Lori Lorenzen und Ottmar Nagel, als sie sich vor fast 40 Jahren musikalisch zusammentaten.

 Otmar Nagel (links) und Lori Lorenzen beim Gastspiel in Rheurdt.

Otmar Nagel (links) und Lori Lorenzen beim Gastspiel in Rheurdt.

Foto: Dieker

Beide liebten damals den Blues, aber auch Bossa Nova, Flamenco und leise Lieder über schöne Landschaften. Und so ist es bis heute geblieben, wie die Besucher im Rheurdter Bäckerei-Café "Biostrot" erleben konnten.

In einem gut einstündigen Konzert präsentierten die zwei neben älteren Stücken eine Auswahl aus ihrer neuesten CD "Airola" und ließen dabei keinerlei Zweifel darüber aufkommen, dass sie ihren alten portugiesischen Namen auch heute noch verdienen. So frisch klang zum Beispiel das von Lori Lorenzen komponierte Stück "In Tune with Time", von dem er zur Einleitung sagte, er habe darin bewusst "mit dem Wechsel von Rhythmus und Melodie gespielt". Nicht minder spannend war auch ein von der Münchener Jazz- und Soulsängerin Natalie Elwood komponierter und von Lorenzen für zwei Gitarren umgeschriebener Song mit dem Titel "Remember". Oder die von Nagels geschriebene Musik über den "Duft des Meeres" an der spanischen Atlantikküste. Oder war die auch von Lorenzen? So genau konnte man das nur wissen, wenn die jeweiligen Stücke vorher entsprechend angesagt wurden. Ansonsten waren die beiden Musiker so gleichermaßen stark an ihren Gitarren und vor allem so perfekt musikalisch aufeinander abgestimmt, dass jede Vermutung, wer jetzt wessen Komposition spielt, reine Spekulation war.

Lorenzen hat ein Tonstudio in München, Nagel ist stellvertretender Leiter der Musikschule Rheinkreis Neuss. Eine beträchtliche Entfernung, die die Qualität der neuen CD in keiner Weise beeinträchtigt hat. "Wir kennen uns jetzt schon so lange und wissen bis in kleinste, worauf es dem jeweils anderen bei seinen Kompositionen ankommt", lautete dazu Lorenz Begründung. Und das stimmte, wie sich die Konzertbesucher überzeugen konnten. Die beiden hatten während der Darbietung selbst ihrer ganz schnellen Stücke einen so guten musikalischen Draht zu einander, dass oft nur ein kleines gegenseitiges Lächeln reichte, um ihr Gitarrenspiel optimal zu koordinieren.

(lang)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort