Kamp-Lintfort Geschäftsleute werben fürs Dreieck

Kamp-Lintfort · Am 7. September geht es im Dreieck rund. Es wird das Geisbruchfest gefeiert. Der Bereich hat sich unterschiedlich entwickelt. Die Ferdinantenstraße blieb bislang von Leerstand verschont, anders als die Schulstraße.

 Astrid Tersteegen zählt zum engeren Kreis der Geschäftsleute, die neben Christine Utermöhlen von der Werbegemeinschaft in die Organisation des bevorstehenden Geisbruchfests eingebunden ist.

Astrid Tersteegen zählt zum engeren Kreis der Geschäftsleute, die neben Christine Utermöhlen von der Werbegemeinschaft in die Organisation des bevorstehenden Geisbruchfests eingebunden ist.

Foto: Klaus Dieker

Als Astrid Tersteegen 2000 ihr Brillengeschäft "Blickwinkel" an der Ecke von Eyller Straße und Ferdinantenstraße eröffnete, hatte sie nur eine Aushilfe. "Wir haben uns im Laufe der Jahre vergrößert", erzählt die Geschäftsinhaberin. "Mittlerweile arbeiten hier sechs Personen, davon eine Auszubildende." Allerdings ist "Blickwinkel" eine Ausnahme im Geisbruch, wo am Samstag, 7. September, das Geisbruchfest gefeiert wird. Denn die Zahl der Ladenlokale in dem Dreieck, das durch Ferdinantenstraße, Schulstraße und Eyller Straße begrenzt wird, ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Und die Ladenlokale, die geblieben sind, haben vielfach nicht die positive Entwicklung eines "Blickwinkels" genommen. Dabei stehen Ferdinanten- und Eyllerstraße noch relativ gut da. Dort gibt es ein breites Angebot, zum Beispiel von Ärzten und einer Apotheke über Friseur, Elektrogeschäft sowie Lottoannahme bis hin zu Gaststätten und Pizzerien. "Die Vielzahl der unterschiedlichen Geschäfte macht den Geisbruch aus", erklärt Astrid Tersteegen. Dazu bringen eine Sparkassenfiliale und eine Postannahme Besucher, die zum Teil auch woanders im Geisbruch einkaufen.

Nur das Angebot an Lebensmitteln ist gering, wenn von einem Bäcker abgesehen wird. Dieser Mangel wird ein wenig durch den Markt ausgeglichen, den es seit mehreren Jahren jeden Mittwochvormittag gibt und der über die Werbegemeinschaft organisiert wird. "Der Markt hat den Geisbruch belebt", sagt Lars Schulmeyer, der mit seinem Bruder Thomas Schulmeyer den gleichnamigen Maler- und Glaserbetrieb leitet, der seit 80 Jahren in dritter Generation an der Ferdinantenstraße beheimatet ist. Auch Elektrogeräte und Textilien werden im Geisbruch angeboten, letztere beispielsweise über das Secondhand-Modegeschäft "incognito". "Wir hätten gerne ein weiteres Modegeschäft", sagt Astrid Tersteegen, die mit zum engeren Kreis der Geschäftspersonen zählt, die neben Christine Utermöhlen von der Werbegemeinschaft besonders in die Organisation des bevorstehenden Geisbruchfestes eingebunden sind. Als sie vor 13 Jahren in das Dreieck zog, gab es noch zwei Bekleidungsgeschäfte sowie das Schuhgeschäft Heep.

Blieben Eyller- und Ferdinandenstraße bislang von Leerstand verschont, sieht es an der Schulstraße anders aus. Beispielsweise steht hier seit Jahren ein Ladenlokal leer, in dem sich einmal eine chemische Reinigung befand. Ein anderes, in dem einst die Gaststätte "Zum Krug" zuhause war, wird zurzeit in Wohnungen umgewandelt. Laufkundschaft ist an der Schulstraße – anders als in der Eyller- oder Ferdinantenstraße – kaum zu sehen. Neben dem Mix sehen die Geschäftsleute im Geisbruch die enge Bindung zu den Kunden als großen Vorteil ihres Gebietes an. "Zu vielen haben wir einen persönlichen Kontakt", sagt Lars Schulmeyer. Dazu kommt das Plus, direkt mit Autos vor Geschäften parken zu können. Dabei entspricht es nicht mehr heutigen Vorstellungen, den Straßenraum in Fußweg und Radweg zu beiden Seiten sowie Fahrbahn mit Parkmöglichkeit aufzuteilen.

Heute bevorzugen Verkehrsplaner einen gemeinsamen verkehrsberuhigten Bereich mit Stellplätzen, wie er zum Beispiel in der verbreiterten Moerser Straße verwirklicht wurde. "Es gibt Überlegungen, den Straßenraum neu zu gestalten", sagt Christine Utermöhlen. Wann diese realisiert würden, stehe aber noch nicht fest.

(got)
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