Moers Gefängnishotel ist nicht in Sicht

Moers · Manche hatten an einen Scherz im Sommerloch geglaubt, als die FDP Anfang des Monats forderte, das seit mehr als zehn Jahren leerstehende Moerser Hafthaus in ein Hotel oder Hostel umzuwandeln. Aber den Liberalen ist es bitter ernst. Sie wollen, dass sich mit diesem markanten Gebäude in einer der besten Innenstadtlagen am Parkrand endlich etwas tut.

Dabei werden sie selbst recht gut wissen, dass allein ein Investor eine solche Entscheidung treffen könnte. Stünde der mit Hotelplänen vor der Tür, würde er weit offen stehende Türen einrennen. Der Bau und Liegenschaftsbetrieb des Landes würde sich liebend gerne von der vergitterten Altlast trennen, und die Stadt würde den Teufel tun, solchen Plänen Steine in den Weg zu legen.

Aber trotz des medialen Ballyhoos, den die FDP in Sachen Knastgefängnis veranstaltete, meldete sich weder beim Land noch bei der Stadt bislang ein Interessent. Den dürfte es auch in Zukunft nicht geben. Mit ziemlicher Sicherheit wird ein Hotel an der Homberger Straße gebaut werden. Damit wäre der Bettenbedarf für Moers erst mal gedeckt. Aber immerhin dürfen die Liberalen sich anrechnen lassen, mit dem Vorschlag an den Planungsrückstand im südlichen Bereich der Innenstadt erinnert zu haben. Dort stockt es, weil bei einer Ausschreibung private Planungsfirmen zunächst wenig Interesse gezeigt hatten, sich Gedanken über das Quartier zu machen. Inzwischen aber liegen Bewerbungen vor. Über die Ausschreibung will die Stadt im August entscheiden.

(ock)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort