Moers Gefällte Bäume behindern Radfahrer

Moers · Eine gut gemeinte Aktion der Stadtverwaltung am Neubaugebiet in unmittelbarer Nähe des Schlossparks sorgt für Unmut bei Radfahrern. Gefällte Baumstämme behindern die freie Fahrt. Doch Abhilfe ist in Sicht.

 Umgelegte Baumstämme sollen Autofahrer davon abhalten, zu nah an den Wallanlagen (Hintergrund) zu parken. Sie behindern aber auch Radfahrer.

Umgelegte Baumstämme sollen Autofahrer davon abhalten, zu nah an den Wallanlagen (Hintergrund) zu parken. Sie behindern aber auch Radfahrer.

Foto: Jürgen Stock

Noch hat die Vermarktung der Luxus-Grundstücke an der Dr.-Hermann-Boschheidgen-Straße nicht begonnen, da steht schon erster Ärger mit Anliegern ins Haus. Radfahrer beschweren sich, dass Bäume, die bei Rodungsarbeiten im Umfeld der ehemaligen Grafschafter Kampfbahn gefällt worden waren, ihnen den Weg versperren.

Sandra Szabries etwa bringt ihre Kinder jeden Morgen mit dem Fahrrad zur Grundschule nach Hülsdonk. Dazu nimmt sie den Weg von der Zahnstraße und den Rudolf Schloer Weg durch den Park. Dort, am südlichen Rand der Wallanlage versperren den Radlern seit neuestem Hindernisse den Weg.

"Ich habe einen Arbeiter angesprochen, ob die Bäume denn nun noch anders gelegt werden", berichtet Szabries "Der nette Arbeiter sagte mir, ,Nein die bleiben liegen', da keiner mehr da parken soll. Mein Hinweis, dass Fahrräder nun aber große Probleme haben, nahm er zur Kenntnis, sagte aber, da könne er nichts dran ändern."

Tatsächlich fallen Passanten in dem künftigen Villenviertel sofort die vielen Baumstämme auf, die nach merkwürdigem Muster sowohl auf der frei geräumten Fläche als auch unter dem Platanenplatz direkt an der Wallanlage liegen. Zwar ist es einzelnen Radlern durchaus möglich, an den Stämmen vorbeizufahren. Doch das Problem so Szabries, verschärfe sich morgens, wenn Gruppen von Grundschulkinder in Richtung Hülsdonk unterwegs seien und ihnen genau in diesem Bereich Pulks von Gymnasiasten entgegenkommen, die zur Schule Filder Benden unterwegs sind.

Ein Sprecher der Stadt erläuterte, dass man durch das Legen der Baumstämme das wilde Parken habe eindämmen wollen, ohne hässliche rot-weiße Flatterbänder benutzen zu müssen. Dabei seien die mit der Ausführung Beschäftigten wohl nicht mit der genügenden Umsicht vorgegangen. "Wir haben uns die Lage vor Ort angesehen und das Unternehmen beauftragt, die Stämme so hinzulegen, dass Radler nicht gestört werden", hieß es.

Zwischen 429 und 487 Euro pro Quadratmeter inklusive der Erschließungskosten betragen die Mindestgebote für das neue Wohngebiet am Park an der Dr.-Hermann-Boschheidgen-Straße. Doch es wird damit gerechnet, dass für die Grundstücke bis zu vierstellige Summen pro Quadratmeter geboten werden müssen. Ausgehend vom Mindestgebot liegen die Kaufpreise je nach Lage und Größe zwischen mindestens knapp 229.000 und rund 408.000 Euro.

Im Rahmen der Bebauung soll auch der wilde Parkplatz unter den Platanen parkähnlich gestaltet werden, um, verlautete aus dem Rathaus, dort "die Aufenthaltsqualität" zu verbessern.

Fazit: Problem ungelöst

(RP)
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