Moers 215 Fälle – Missbrauch zum dritten Mal vor Gericht

Moers · Bereits zum dritten Mal hat am Montag die Auswärtige Strafkammer des Landgerichts Kleve die Strafverhandlung gegen einen 52 Jahre alten Moerser Gastronomiemanager neu eröffnet. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, in 215 Fällen in der Zeit zwischen November 2002 und Dezember 2005 seine damals elf bis 13 Jahre alte leibliche Tochter sexuell missbraucht zu haben.

 Der Fall wird im Amtsgericht in Moers verhandelt.

Der Fall wird im Amtsgericht in Moers verhandelt.

Foto: Wagner, Rolf (row)

Die Taten sollen zweimal in der Woche stattgefunden haben. Der Angeklagte bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe.

Die heute 26 Jahre alte Kosmetikerin aus Wesel berichtete in der Sitzung unter anderem von ihrer schweren Kindheit. Das Verhältnis zu ihrer Mutter sei „nicht so gut“ gewesen, so das mutmaßliche Opfer. Regelmäßige Schläge der Mutter waren Alltag. Mit ihrem Vater wiederum habe sie sich bis zu den vorgeworfenen Ereignissen besser verstanden als mit ihrer Mutter.  Mit Beginn der Pubertät soll sich das gute Verhältnis zum eigenen Vater allerdings verändert haben. Damals soll es zu ersten sexuellen Übergriffen von Seiten des Vaters gekommen sein. Der 52-Jährige soll betont haben, er mache dies nur, weil er seine Tochter so lieb habe.

Erst im Jahr 2008 soll sich die 26-Jährige an eine Polizistin gewendet haben. Eine Akte dazu gibt es nicht. Noch im selben Jahr habe sie sich auch an einer Anwältin offenbart, erzählte die junge Frau im Zeugenstand. Ihre Mutter habe ihr jedoch aus Angst von einer Anzeige abgeraten, weil ihr zwei Männer aufgelauert haben sollen. Die Anzeige, die zur Eröffnung des Verfahrens gegen den 52-Jährigen führte, stellte das mutmaßliche Opfer erst Ende 2015.

Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt (9 Uhr, Saal 106, Amtsgericht Moers). Die Kammer hat Fortsetzungstermine bis in den Februar kommenden Jahres angesetzt.

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