Moers Für Sparkasse geht es aufwärts

Moers · Die Sparkasse am Niederrhein legte 2011 ein Jahr mit hervorragenden Zahlen hin. Das weckt Wünsche in der Politik, die die Vorstandsmitglieder nicht erfüllen wollen, weil sie das Eigenkapital stärken wollen.

 Der Vorstand der Sparkasse auf der Himmelstreppe (v. li.): Frank-Rainer Laake, Bernhard Uppenkamp und Giovanni Malaponti.

Der Vorstand der Sparkasse auf der Himmelstreppe (v. li.): Frank-Rainer Laake, Bernhard Uppenkamp und Giovanni Malaponti.

Foto: privat

Auf der Himmelstreppe an der Halde Norddeutschland ließen sich die Vorstandsmitglieder der Sparkasse am Niederrhein fotografieren. Denn die Daten des Geldinstitutes wiesen auch 2011 nach oben. "Wir sind sehr zufrieden", kommentierte Vorstandsvorsitzender Giovanni Malaponti die Zahlen, als er gestern zusammen mit seinen Vorstandsmitgliedern Frank-Rainer Laake und Bernhard Uppenkamp in Moers die Bilanz für das Jahr 2011 vorstellte.

Die Bilanzsumme stieg auf knapp drei Milliarden Euro. Das Kreditvolumen kletterte auf 2,1 Milliarden. Und der Jahresüberschuss der Sparkasse, die in Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg, Xanten, Sonsbeck und Alpen aktiv ist, wuchs leicht auf 3,1 Millionen Euro.

Basel-III gerecht werden

Damit legte die Sparkasse hervorragende Zahlen hin, auch wenn die Vorstandsmitglieder gestern das Wort Top-Ergebnis nicht in den Mund nehmen wollten. Denn der Überschuss weckt Wünsche. Auch weil dieser in der mittelfristigen Finanzplanung bei 3,1 Millionen Euro im Jahr bleiben wird, wie Vorstandsmitglied Frank-Rainer Laake am Rande der Bilanzpressekonferenz bestätigte.

Die Linke und die FDP in Moers wollen, dass die Sparkasse am Niederrhein von diesem Gewinn Geld direkt an die Kommunen gibt. Dafür soll die Erhöhung des Eigenkapitals um 1,9 Millionen Euro niedriger ausfallen. Diesem Wunsch erteilte gestern Vorstandsmitglied Frank-Rainer Laake eine klare Absage. "Die Notwendigkeit ist vorhanden, das Eigenkapital von acht Prozent auf 13 Prozent zu erhöhen. Um handlungsfähig zu sein, brauchen wir fünf Prozentpunkte mehr, also 18 Prozent."

Dies hänge mit den so genannten Basel-III-Kriterien zusammen, die ab Anfang 2019 gelten würden. Zurzeit habe die Sparkasse am Niederrhein eine Quote von 13 Prozent, die in den den nächsten Jahren auf 18 Prozent zu erhöhen sei, indem mit einem Teil des Jahresüberschusses das Eigenkapital gestärkt werde.

Auch Giovanni Malaponti ist kein Freund davon, zu viel Gewinn auszuschütten. "Das Eigenkapital ist von überragender Bedeutung", unterstrich er. Er zeigte sich gesprächsbereit. "Das Thema werden wir sachlich diskutieren." Schließlich entscheide nicht der Vorstand über die Gewinnausschüttung, sondern der Zweckverband, der mit Politikern der Städte und Gemeinden besetzt sei.

Die 1,2 Millionen Euro, die zurzeit ausgeschüttet werden, gehen an Vereine, Verbände und Institutionen im Gebiet der Sparkasse am Niederrhein. "Unser geschäftlicher Erfolg bleibt für uns eng verbunden mit der Verantwortung für die Menschen am Niederrhein", unterstrich der Vorstandsvorsitzende. Und mit Blick auf die Himmelstreppe fügte er hinzu: "Dazu ist Kraft und Ausdauer notwendig, um die nächste Stufen weiter bergauf zu gehen."

(got)
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