Kamp-Lintfort Frühling rund ums Kloster

Kamp-Lintfort · Zu Ostern war es wieder Zielpunkt für Hunderte von Spaziergängern, das Kloster Kamp mit seinen vielfältigen Gartenanlagen, aber auch in der nächsten Zeit dürfte sich ein Spaziergang dort lohnen, wenn dort alles in herrlich bunter Blüte steht.

Zwar stehen auf den gezirkelten Beeten im barocken Terrassengarten jetzt noch die blauen und gelben Steifmütterchen aus der letzten Winterbepflanzung, doch spätestens in der zweiten Maiwoche beginnt das Gärtnerteam der Kamp-Lintforter Service Betriebe damit, dort die ersten Frühlingsblüher zu setzen. Das sind in diesem Jahr rund 6500 Eisbegonien, circa 600 Studen-tenblumen und in den vier Außenbeeten 20 Artischoken-, 280 Fenchel- und 200 Mangoldpflanzen.

Liguster, Ahorn und Löwenzahn

"Die drei Ziergemüse sind eine Anlehnung an die Tatsache, dass der barocke Garten den Mönchen hier einst auch als Nutzgarten diente", erklärte Gärtnermeister Ingbert Schwinum bei einem botanischen Besichtigungsgang rund um das Kamper Kloster am Donnerstag vor Ostern. Erst einen Tag zuvor waren die reinen Rasenbeete dort von Moos befreit und mit frischen Grassamen versehen worden, um ihnen beim nächsten Kamper Feuerwerkskonzert die nötige Trittfestigkeit für die wie immer zahlreich erwarteten Besucher zu geben.

Die vielen spitzen Ligusterkegel erhalten, ebenso wie die kugelförmigen Ahornbäume im hinteren Teil des Barockgartens, ihre exakten Schnittformen dagegen erst im Frühsommer. Während im barocken Garten Löwenzahn und Gänseblümchen auf den Rasenflächen tabu sind, dürfen sie sich in den unmittelbar angrenzenden Grünanlagen nach Herzenslust ausbreiten. Hier steigt dem Besucher auf dem Weg zum circa zweihundert Meter unterhalb der Klosteranlage gelegenen bäuerlichen Nutzgarten der einstigen Zisterzienser-Mönche der Blütenduft von circa einhundert jungen Birnbäumen in die Nase.

In dem alten Garten kann man übrigens normalerweise gegen einen kleinen Obulus selber Blumen pflücken, allerdings werden die Beete zurzeit gerade erst neu bepflanzt. Dennoch ist dort am Informationszentrum des örtlichen Bienenzuchtvereins "Vierquartieren" schon ein heftig summendes Treiben zu beobachten. Auch ein dort ebenfalls befindliches "Insektenhotel" verspricht viele interessante Eindrücke für kleine und große Insektenfreunde. Den sensationellsten Insektenfund machte jedoch Gärtnermeister Schwinum.

Nachdem der Sänger Reinhard Mey schon vor vielen Jahren in einem Lied das endgültige Verschwinden des Maikäfers beklagt hat, fand er auf seinem botanischen Inspektionsrundgang am Donnerstag ein prachtvolles, wenn auch noch ziemlich verschlafenes Exemplar der braunen Summsemannlegende an einer der Hainbuchen des barocken Terrassengartens unterhalb des Klosters.

(RP)
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