Moers Frühjahrsputz

Moers · In Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn wurde am Wochenende aufgeräumt. Vereine und Gruppen waren unterwegs, um wilden Müll aufzuspüren. In Moers wurden rund 15, in Kamp-Lintfort gut 17 Tonnen gesammelt.

Auf dem Kreislauf-Wirtschaftshof in Moers herrscht geschäftige Betriebsamkeit. Äste, Elektromüll oder alte Kartonagen - das alles wird aus Autos geräumt und in die entsprechenden Container geworfen. Irgendwo zwischen den Mitarbeitern der Städtischen Betriebe Moers steht Bürgermeister Norbert Ballhaus, ebenfalls mit orangefarbener Arbeitsjacke. Es ist Müllsammeltag: Seit dem frühen Morgen sind in Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn viele Dutzend Vereine und Gruppen unterwegs, um pünktlich zu Frühlingsbeginn wilden Müll aufzuspüren und zu entsorgen.

Ballhaus hatte in den Vorjahren mit gesammelt. Aber heute will er, so heißt es, zeigen, dass auch weniger alltäglicher Müll ohne Probleme entsorgt werden kann. "Man wird hier alles los – und das meiste kostenlos", meint der Verwaltungschef. "Es ist toll, dass so viele Leute mithelfen", erklärte Ballhaus.

Es sind Autoreifen, Lattenroste oder, wie am Samstag im Moersbach gefunden, ein großer, alter Teppich, die achtlos irgendwo abgeladen werden. "Besonders an Stellen, die schlecht einsehbar sind und an denen nicht viel los ist" entstünden immer wieder kleine Müllansammlungen, so Claudia Jaeckel, Abfallberaterin der SBM. Auch sie monierte: "Das Ärgerliche ist in vielen Fällen, dass man es auf dem Wirtschaftshof kostenlos hätte entsorgen können." Ganz ähnlich sieht es auch Martina Kandolf, Sachgebietsleiterin Abfallentsorgung der Stadt Kamp-Lintfort: "Man muss sich das vorstellen: Die Leute packen das in ihr Auto und müssen sich genau überlegen, wo sie das Zeug los werden. Ganz nebenbei ist es natürlich illegal." Neben dem eher speziellen Müll, der nicht in die heimische Tonne passt, ist es jedes Jahr auch wieder der sogenannte Handwurfmüll, den die Freiwilligen aufsammeln müssen. "Im ganzen Stadtgebiet gibt es 800 Mülleimer – man findet eigentlich immer einen", bemerkte die Moerser Abfallberaterin Claudia Jaeckel in diesem Zusammenhang. Am Freitag hatten bereits Schulklassen ganze Gebiete nach Müll durchforstet. Am eigentlichen Sammeltag, dem Samstag, ging es in der Regel ab 9 Uhr los. In Moers sammelten beispielsweise am Waldsee an der Römerstraße die dortigen Anglerfreunde. In Kapellen waren die katholischen Pfadfinder unterwegs und eine andere Gruppe hatte sich Utfort vorgenommen. In Kamp-Lintfort nahmen traditionell auch die Parteien teil: Die SPD auf dem Wandelweg, die Grünen auf dem Dachsberg und die CDU im Gebiet zwischen Kamperbrück und Hoerstgen.

In Moers wurden rund 15 Tonnen gesammelt, in Kamp-Lintfort 16 bis 17 Tonnen, so die Schätzungen.

(RP)
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