Moers Fronleichnam im Zeichen der christlichen Ökumene

Moers · Zum ersten Mal wird ein evangelischer Pfarrer beim Moerser Fronleichnams-Zug mitgehen.

In diesem Jahr freut sich Pfarrer Herbert Werth, katholischer Seelsorger in Moers, besonders auf die Fronleichnams-Prozession. Und das hat gleich mehrere Gründe: "Zum ersten Mal wird mit Claus Brandis aus Schwafheim ein evangelischer Pfarrer bei unserer Prozession mitziehen", sagt Werth. "Gemeinsam werden wir die Bibel vom See zum Edeka-Parkplatz tragen, wo die Eucharistiefeier stattfinden wird."

Fronleichnam ist ein rein katholischer Feiertag, bei dem an die Anwesenheit des Leibes Jesu Christi bei der Eucharistiefeier erinnert wird. Begangen wird das Fest am Donnerstag in der zweiten Woche nach Pfingsten. Der Brauch entwickelte sich im 13. Jahrhundert im Bistum Lüttich und wurde noch im gleichen Jahrhundert durch eine päpstliche Bulle zu einem Fest der Gesamtkirche. Protestanten feiern diesen Tag, bei dem eine Monstranz unter einem Baldachin durch die Straßen getragen wird, nicht. Bis zur Zusammenschließung im Jahre 2008 hatten alle Moerser Kirchengemeinden einen eigenen Zug.

Pfarrer Brandis wird während des Wortgottesdienstes ab 9.30 Uhr auch einen eigenen Beitrag leisten. Vom Schwafheimer See aus wird die Gemeinde dann bei schönem Wetter nach Schwafheim-Mitte ziehen. Zur Feier des Tages spendiert die Gemeinde danach jedem Teilnehmer eine Kugel Eis. Am Nachmittag geht es mit Kaffee und Kuchen auf dem Agnetenhof weiter.

Fronleichnam liegt in diesem Jahr genau in der Mitte der Festwoche, mit der die Gemeinden St. Bonifatius in Asberg und St. Ludger in Kapellen ihr 50-jähriges Bestehen feiern. "Wir haben uns für Schwafheim als Prozessionsort entschieden, weil wir den Eindruck hatten, dass sich die Schwafheimer nach dem Zusammenschluss mit St. Bonifatius ein wenig abgehängt vorkamen", sagt Werth.

(RP)
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