Moers Frisch gepresster Apfelsaft für Wikinger

Moers · Das Fest auf der Eicker Streuobstwiese ist mittlerweile zum Selbstläufer geworden. Auch viele Vereine nutzen die Gelegenheit, sich vorzustellen und mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen.

 Längst hat sich das Fest auf der Streuobstwiese etabliert. Sogar das Leben zur Zeit der Wikinger konnten die Besucher nachempfinden.

Längst hat sich das Fest auf der Streuobstwiese etabliert. Sogar das Leben zur Zeit der Wikinger konnten die Besucher nachempfinden.

Foto: Klaus Dieker

Wurst vom Schaf, Obst und Marmeladen, Socken für den nahenden Winter und Zutaten für den ersten Glühwein - der Besucher hatte auf der Flaniermeile in Höhe der Eicker Streuobstwiese an der Theodor-Heuss-Straße die Qual der Wahl. Das 14. Streuobstwiesenfest des SPD-Ortsvereins Rheinkamp zog mit über 30 Ständen die Besucher an.

Regionale Produkte bekamen den Vorzug, lokale Vereine sorgten für interessante Kontakte. "Wir haben den örtlichen Geflügelzuchtverein zum ersten Mal dabei. Er ist in diesem Moerser Stadtteil bekannt", sagt Hartmut Hohmann vom SPD-Vorstand. Der Kamp-Lintforter Bienenzuchtverein Vierquartieren ist wieder mit von der Partie. Auch in der 14. Ausgabe bietet das Streuobstwiesenfest Neues. Beispielsweise ist erstmals die Apfelpresse vom sci:Moers in Aktion, an der Besucher sehem, wie aus den Äpfeln erfrischender Saft gewonnen wird. In Körben steht die Ernte zur Weiterverarbeitung unter dem Motto "Von der Wiese in den Karton" parat.

Die Kinder vom Repelener Kindergarten haben fleißig Vorarbeit geleistet und auf der Streuobstwiese die Äpfel zusammengetragen. Peter Neumann vom sci:Moers hat viel zu tun, steht mit den Kollegen Rede und Antwort. Die Idee,von eigenen Äpfeln den eigenen Saft zu pressen, ist bestechend und kommt an. "Allerdings die Mengen müssen stimmen, um dem Aufwand gerecht werden. Wir brauchen rund zwei Kilo Äpfel für etwa einen Liter Saft", erklärt er Besuchern. Für das Fest wurde Saft vorproduziert und in Literkartons abgefüllt.

Eine Kostprobe ist immer möglich. "Frisch und nicht zu süß", meint SPD-Vorsitzender Mark Rosendahl, der wie Hartmut Hohmann im Einsatz ist und überall mit für den reibungslosen Verlauf sorgt. Das Streuobstwiesenfest gilt längst als Familienfest, bei dem es sich entspannt bummeln lässt. Hohmann: "Das Fest läuft von alleine. Ein Programm brauchen wir nicht."

Auch die Moerser Kirmes ist seit Jahren für das Fest in freier Natur keine Konkurrenz. Im Gegenteil. "Bei uns ist es eben sehr entspannt und das zählt bei den Besuchern", sagt Hohmann. Auch der SPD-Stand wartete mit einem neuen kulinarischen Angebot auf, Schmörkes mit Quark sind bekannt.

Neu ist die Currywurst mit Soße nach eigenem Rezept. Auf der Streuobstwiese mit mittlerweile 140 Obstbäumen erwartete der Wikingerverein "Varaegersomvarg" die Gäste. "Wir zeigen, wie die Wikinger vermutlich gelebt haben", sagt "Anora", die im bürgerlichen Leben Anja Albers heißt.

Eine Runde auf dem Pferderücken drehen, beim Schäfer die mittlerweile 14 Schafe begutachten oder die fliegenden Gäste im Wespen- und Bienenhotel besuchen - an Angeboten fehlte es auf der Wiese nicht. Klar, dass auf der Streuobstweise gestern auch fleißig Obst aufgesammelt wurden. Aber Apfelsorten wie Granny Smith und Co gehören dort nichts in Sortiment, sondern Trumpf sind die alten aromatischen Sorten wie Sternrenette, Berlepsch, Jakob Lebel oder Champagner Renette.

(sabi)
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