Moers Friedhofsschließung vorläufig vom Tisch

Moers · Die Schließung des Utforter Friedhofs ist abgewendet: In dem gestern im Verwaltungsrat der Enni vorgestellten neuen Friedhofskonzept spielte das Thema keine Rolle mehr. Die Schließung war in einer Arbeitsgemeinschaft diskutiert worden, die sich mit den Friedhofsgebühren befasste. Dort konnte aber kein Konsens erzielt werden. "Wir sehen keinen betriebswirtschaftliche Nutzen in der Schließung", sagte Ingo Brohl (CDU) gestern im Verwaltungsrat. Bürgermeister Christoph Fleischhauer schloss gestern allerdings nicht aus, dass die Schließung von Friedhöfen in einigen Jahren erneut auf die Tagesordnung kommt.

Insgesamt sieben Millionen Euro kostet das Maßnahmenpaket, mit dem die Enni die Moerser Friedhöfe zukunftsfähig machen will. Marode Infrastruktur (zum Beispiel baufällige Sozialgebäude) muss erneuert, der Unterhaltungsaufwand verringert werden. Zudem will die Enni neue Bestattungsmöglichkeiten anbieten: Auf dem Friedhof Lohmannsheide ist ein Feld für Menschen und ihre Haustiere, in Hülsdonk eines für Urnengemeinschaftsgräber geplant. In Kapellen sieht das Konzept einen Verzicht auf Erweiterungsflächen des Friedhofs vor, sie sollen als Wohnbau-Areal verkauft werden - der Erlös fließt dann in die Finanzierung des Maßnahmenbündels. Ohne Gebührenerhöhungen wird es allerdings nicht gehen. Enni-Vorstand Lutz Hormes kündigte an, eine ungefähre Größe bei einem "Friedhofstag" im Frühjahr 2017 nennen zu können, bei dem die Enni das Konzept mit Bürgern sprechen will.

In nichtöffentlicher Sitzung hat der Enni-Verwaltungrat gestern der Übernahme der Festivalhalle zugestimmt. Der Stadtrat hatte die Mitglieder dazu im September angewiesen. Die Halle geht voraussichtlich zum 1. Januar 2017 von der Moers Kultur GmbH an die Enni über. Sie soll für eine bessere Auslastung der Halle sorgen.

(pogo)
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