Volkstrauertag Gedenken am Asberger Friedensmahnmal

Moers · Eine mehrjährige Arbeit ist abgeschlossen: Aus dem Krieger-Ehrenmal ist ein Ort geworden, der für Frieden, Demokratie und Menschlichkeit steht. Am Am Volkstrauertag wurde die kleine Parkanlage offiziell eröffnet.

 Zahlreiche Menschen wohnten der Eröffnung des Asberger Friedensmahnmals am Volkstrauertag bei.

Zahlreiche Menschen wohnten der Eröffnung des Asberger Friedensmahnmals am Volkstrauertag bei.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

Es soll ein Ort des Friedens sein. „Ein Ort, an dem Menschen zusammen kommen. Ein Ort, der dazu einlädt, Ruhe zu finden. Ein Ort, um sich zu erinnern, zu beten und Frieden zu finden“. So ist es am Eingang des neu gestalteten Friedensmahnmals an der Römerstraße in Asberg zu lesen. Am Volkstrauertag kamen besonders viele Menschen an diesen Ort. Denn neben dem Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt in aller Welt, zu dem die Asberger Vereine und Kirchengemeinden die Bürger alljährlich einladen, wurde das Mahnmal offiziell eingeweiht.

Frank Eichholz, Vorsitzender der Asberger Bürgergemeinschaft, begrüßte die Gäste. Er dankte allen, die dazu beigetragen haben, dass aus dem zerfallenen Kriegerehrenmal ein lebendiger Ort der Erinnerung und Begegnung geworden ist. Das Denkmal selbst wurde bereits im vergangenen Jahr saniert. Unter dem Putz der sechs Nischen wurden die Namen von 139 gefallenen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt. Sie sind jetzt auf einer der acht Tafeln zu lesen, die in der kleinen parkähnlichen Anlage aufgestellt wurden.

Eine Projektgruppe unter der Leitung von Pfarrerin Martje Mechels hatte gemeinsam mit Fotografin Andrea Zmrzlak und Künstlerin Wilma Specht die Gestaltung übernommen: Auf sechs Tafeln sind Menschen aus Asberg portraitiert, die ihre ganz persönliche Geschichte von Krieg und Flucht erzählen. Auf einem Beet in der Mitte befinden sich von Kindern gestaltete Friedenstauben-Mosaike. Bänke laden zum Ausruhen ein, die Beete sind symmetrisch angelegt, neu gepflanzte Bäume und eine Hecke flankieren die Anlage.

Eichholz freute sich, dass die von Stadt und Bürgerverein finanzierte Anlage durch ein Projekt des SCI Moers gebaut und bepflanzt wurde. Eindringliche Worte fand Bürgermeister Fleischhauer: Es sei beschämend und erschreckend, dass auch in Deutschland die Demokratie zurückgedrängt werde, unter anderem durch Äußerungen im Parlament, die die Schreckensherrschaft der Nazis verharmlosten. So wie das Mahnmal ein gemeinschaftliches Werk sei, so sollten wir alle gemeinsam als „kraftvolle Friedenstauben“ für Demokratie und Menschlichkei eintreten, sagte Fleischhauer.

Schüler der Geschwister-Scholl-Gesamtschule stellten die Friedensbotschaften der auf den Tafeln porträtierten Menschen mit eigenen Worten vor. Sie hatten sich mit einigen von ihnen getroffen und waren tief bewegt, wie Klassenlehrerin Jasmin Aysu berichtete. So erzählte Lea (11) von Beatrice, die aus dem Bürgerkrieg in Nigeria fliehen musste. Abul (13), der selbst vor einigen Jahren als Flüchtling nach Moers kam, erzählte die traurige Geschichte von Sakhri aus Afghanistan, der nun in Moers in Frieden und Sicherheit leben will. Lale (12) erzählte von den Kriegserinnerungen von Hildegard Filmann. Kelis (13) stellte die Kriegserlebnisse von Karl-Heinz Peil vor, der sich später im Moerser Rat engagierte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort