Neukirchen-Vluyn Freundschaft mit Ruanda vertieft

Neukirchen-Vluyn · Der Kirchenkreis Moers ist mit Kigali in Ruanda partnerschaftlich verbunden. Eine neunköpfige Delegation ist in der Kirchengemeinde Vluyn zu Gast.

 Beim Gemeindeabend in Vluyn gaben die Besucher aus Afrika Einblicke in die Kultur ihrer Heimat.

Beim Gemeindeabend in Vluyn gaben die Besucher aus Afrika Einblicke in die Kultur ihrer Heimat.

Foto: Klaus Dieker

Seit Mitte Mai ist eine Delegation aus Ruanda zu Besuch in der Kirchengemeinde Vluyn. Viel zu erzählen hatten die ruandesischen Besucher, denn seit ihrem Treffen im Herbst 2011 mit 13 Vluyner Jugendlichen in ihrer Heimat, dem Kirchenkreis Kigali, ist viel geschehen. Bevor sie Ende der Woche ihre Koffer packen, luden sie zum informationsreichen Abend ins Vluyner Gemeindehaus ein. Christian Berges dolmetschte für die Kirchengemeinde. Als Mitglied im Ruandaausschuss hat er die jeweiligen Reisen vorbereitet und begleitet.

Zusammen mit der Superintendentin Thérèse Mukamakuza, der Pastorin der Gemeinde Kabuga, Francine Uwineza, und dem ehemaligen Superintendenten Pasteur Aaron Mugemera ließen sich fünf junge Menschen auf ein Abenteuer ein. Sie bestiegen erstmals in ihrem Leben ein Flugzeug. Spannend gestaltete sich das Programm, das die Kirchengemeinde Vluyn vorbereitet hatte. Die Gäste lernten Land und Leute kennen. Gemeinsam verbrachten sie eine intensive Zeit in ihren Gastfamilien. Nicht nur, weil die beteiligten Jugendlichen beispielhaft für eine "gelebte Partnerschaft" sind, wie Ferdinand Isigkeit, Superintendent des Kirchenkreises Moers, die Begegnungen nannte. Viele für uns alltägliche Dinge wie Bahnfahren oder Schwimmen im Pool haben die Besucher zum ersten Mal erlebt. Nachhaltig wirken Erlebnisse wie Gemeindetreffen und Gottesdienste nach. Nachklingen wird ebenfalls die Fahrt mit Seminar in der Gedenkstätte Sachsenhausen oder der Besuch des Holocaust-Mahnmals in Berlin. Selber Opfer eines Genozids, fanden die Gäste in der Auseinandersetzung ihre neue mutige Position, auch in Bezug auf eine Friedenserziehung. "Sie sehen für sich eine große Chance", sagte Christian Berges. Zu erinnern ist an den Völkermord 1994, bei dem die Hutu-Mehrheit die Tutsi-Minderheit verfolgte.

Die Partnerschaft zur Kirchengemeinde Kigali besteht seit 27 Jahren. Als 2009 Presbyteriumsvorsitzender Bert Konijenberg von seiner Ruanda-Reise berichtete, entwickelten Vluyner Jugendliche eine Projektidee: Sie wollten die drei fehlenden Gemeinderäume an die Kirche in Kigali bauen. 2011 startete das Projekt. Als Chris Berges im Frühjahr Kigali besuchte, war der Baufortschritt beeindruckend, wie Fotos dokumentieren. "Ich habe das Gefühl, dass die Partnerschaft einen gehörigen Schritt weitergekommen ist", sagte Superintendent Isigkeit.

(sabi)
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