Rheurdt "Fraktion muss stark sein"

Rheurdt · Die Sozialdemokraten in Rheurdt geben sich zwei Wochen vor der Kommunalwahl selbstbewusst. Sie wollen mit ihrem Programm die Wähler überzeugen und mindestens 30 Prozent der Stimmen holen.

Ein gewichtiges Wort mitreden will die SPD im Ökodorf Rheurdt in der nächsten Legislaturperiode. Dabei setzen die Genossen um die Ortsvereinsvorsitzende Heike Bergner und den Fraktionsvorsitzenden Werner Fronhoffs auf die Überzeugungskraft ihrer Argumente, die sie ins Feld führen. Es wurde daher darauf verzichtet, die Bürger mit Flyern oder anderen Flugblättern zu überhäufen, sondern mit drei Zeitungen mit dem Titel "Lokalgespräch" will man zu aktuellen Themen ausführlich Stellung nehmen. Zweimal wurden bereits jeweils 3000 Exemplare der Zeitung werden an alle Haushalte verteilt, die dritte Ausgabe folgt.

"Wie Pizza mit Analogkäse"

"Wir wollen eine starke SPD-Ratsfraktion, um die Interessen der Bürger vertreten zu können und die Existenz der Gemeinde zu sichern — unter gerechter Verteilung der Lasten", sagten Bergner und Fronhoffs gestern im Gespräch mit dem "Grafschafter". Die beiden Politiker sind der festen Überzeugung, dass nach der Auszählung der Stimmen am 30. August bei der SPD in Rheurdt eine 30 vor dem Komma steht. Zusagen für Kooperationen oder Koalitionen im Rheurdter Rat gibt es nicht. Man habe Gespräche mit der Grünen-Vorsitzenden Elke Währisch-Große geführt und Überlegungen angestellt gemeinsam einen Kandidaten zu stellen. "Das war wohl alles nicht ernst gemeint, denn zu unserer Überraschung teilte Währisch-Große dann mit, dass sie selbst kandidieren werde", so Heike Bergner.

Die Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister Klaus Kleinenkuhnen sei in der Vergangenheit immer fair gelaufen. Seine Parteilosigkeit indes sei etwa so echt wie "Pizza mit Analogkäse", so Fronhoffs. Der Bürgermeister hänge zu sehr am Gängelband der CDU.

Das Programm der SPD Rheurdt hat mehrere Schwerpunkte. "Unser Hauptziel ist es, die kommunale Selbstständigkeit der Gemeinde mit einer intakten Infrastruktur zu erhalten. Dazu gehört ganz klar der Erhalt der beiden Grundschulstandorte", so Werner Fronhoffs. Nach wie vor setzt sich die SPD dafür ein, dass die Grundschule Rheurdt in das Gebäude der Hauptschule verlegt und das Grundschulgrundstück bis hin zur Bahnstraße komplett überplant wird. Weitere Forderungen sind: Versorgungsdefizite für ältere Menschen beseitigen, Fahrbereitschaft für die täglichen Bedürfnisse, Bau einer Mehrzweckhalle, Verbesserung des Angebots des Kulturrings und Förderung des Tourismus. Vor allem aber wollen die Sozialdemokraten verhindern, dass beim Ausbau der historischen Straßen die Anwohner in unerträglichem Maße zur Kasse gebeten werden. Fazit: "Wir wollen keine Luftschlösser bauen, sondern stehen für machbare Politik."

(RP)
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