Moers Flöte und Harfe sorgen für Klangzauber

Moers · Ulrike Siebler und Manuela Randlinger-Bilz entführten die Zuhörer beim Konzert "Goldener Klangzauber vom Barock zur Romantik" in eine Welt, in der die Seele jauchzt. Unterstützt wurden sie von Linda Joan Berg und Herbert Vietor.

 Ulrike Siebler und Manuela Randlinger-Bilz begeisterten ihre Zuhörer im Kammermusiksaal des Martinstifts.

Ulrike Siebler und Manuela Randlinger-Bilz begeisterten ihre Zuhörer im Kammermusiksaal des Martinstifts.

Foto: Klaus Dieker

Eine Zuhörerin rief "wunderschön" in den Kammermusiksaal des Martinstifts, als Allegro und Allegro vivace der Sonate c-Moll von Louis Spohr verklungen waren. Flötistin Ulrike Siebler und Harfenistin Manuela Randlinger-Bilz schauten kurz zu der Dame, um mit einem Lächeln die romantische Sonate abzuschließen. Dann genossen sie, wie 190 Klassikfreunde im ausverkauften Saal applaudierten.

War das Konzert, das sie am Sonntagabend gaben, doch wirklich "wunderschön". Unterstützt wurden sie zweimal von der jungen Hamburger Sopranistin Linda Joan Berg und dem Kölner Pianisten Herbert Vietor. "Goldener Klangzauber von Barock zur Romantik" hatten sie es zusammen mit Tobias Krampen genannt, der die Reihe "Konzerte der Stadt Moers" organisiert. Sie hatten die Stücke chronologisch nach den Geburtsdaten der Komponisten geordnet, um mit der "Ankunft der Königin von Saba" aus dem Oratorium "Salomo" von Georg Friedrich Händel zu beginnen. Sie ließen die Königin in dieser munteren Sinfonia mit raschen Sechzehnteln in den Raum schreiten, die die barocke Lebensfreude widerspiegeln. Dabei harmonieren die Musikerinnen bestens.

Ulrike Siebler spielte Flöte unter anderem beim Schleswig-Holstein-Festival und beim Bayerischen Rundfunk in München, um heute am Wuppertaler Institut der Musikhochschule Köln zu unterrichten und immer wieder bei Kammerkonzerten mitzuspielen. Manuela Randlinger-Bilz wirkte mit ihrer Konzertharfe bei zahlreichen Rundfunk- sowie CD-Aufnahmen mit und gehörte 2015 sowie 2016 dem Bayreuther Festspielorchester an, um den "Ring der Nibelungen" oder "Parsifal" von Richard Wagner zu geben. Dazu hatte sie seit 2009 einen Lehrauftrag für Harfe an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf und seit 2014 an der Folkwang-Universität in Essen. Die Professionalität der beiden Musikerinnen hat ihre Passion nicht erdrückt. So präsentieren sie in Moers gefühlvoll zunächst die gebrochenen Akkorde der Harfe der Sonate g-Moll von Johann Sebastian (und wahrscheinlich Carl Philipp Emanuel) Bach, die sich später mit zarten Terzen klanglich mit der Flöte vereinigen. Sie ließen die Luft im Martinstift zum Andante C-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart schwingen, einem der bekanntesten Stücke für Flöte und Harfe. Sie spielten wundervoll die Sonate c-Moll von Spohr, das "Nocturne" von Francois Joseph Naderman und Jean-Louis Tulou sowie die Fantasie Opus 79 von Gabriel Fauré. Wunderschöne Musik eben.

Die Reihe "Konzerte der Stadt Moers" geht am 18. März im Rheinkamper Kulturzentrum weiter. Das Niederrheinische Kammerorchester Moers spielt ab 19.30 Uhr sein Frühjahrskonzert. Karten kosten 14 Euro, 02841 1333.

(RP)
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