Moers Fleischhauer ist neuer Schirmherr

Moers · Erstmals übernimmt ein Moerser Bürgermeister bei der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit diese Aufgabe. Auf der Jahreshauptversammlung wählen die Mitglieder zudem ihren Vorstand.

 Der Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer ist nicht nur Schirmherr der Gesellschaft, sondern auch Mitglied im Verein.

Der Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer ist nicht nur Schirmherr der Gesellschaft, sondern auch Mitglied im Verein.

Foto: Klaus Dieker

Bürgermeister Christoph Fleischhauer hat den Antrag ohne Zögern angenommen: Mit seiner Zustimmung übernimmt er die Schirmherrschaft für die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Die Mitglieder des Vereins entschieden sich nach einer kurzen Aussprache für diese Empfehlung vor wenigen Tagen bei ihrer Jahreshauptversammlung.

"Fleischhauer ist damit der erste Moerser Bürgermeister, der sich dieser Aufgabe stellt", sagt Hans-Helmut Eickschen, der auch die Idee einbrachte. Eickschen, der zwei Jahrzehnte die Geschäftsführung leitete, ist heute Mitglied der Dachorganisation des Deutschen Koordinierungsrates. Er begrüßt die Zusage des Bürgermeisters, "unterstreicht sie doch unsere gesellschaftliche Relevanz und betont das Gewicht des christlich-jüdischen Dialogs". "Ich freue mich, dass ich der erste Moerser Bürgermeister bin, dem diese Ehre zuteil wird", sagt Christoph Fleischhauer, "es ist mir ein großes Anliegen, die Schirmherrschaft aktiv mit Leben zu füllen." Er will sich nicht nur auf die formale Würde beschränken, "letztlich bin ich Mitglied des Vereins geworden".

Auch fast 70 Jahre nach dem Ende der Herrschaft der Nationalsozialisten müssen wir nach seinen Ausführungen weiter den Dialog führen und daran arbeiten, dass das Verbrechen am jüdischen Volk nicht vergessen wird. "Durch mein Amt als Schirmherr der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit möchte ich die Arbeit des Vereins unterstützen und die Bedeutung der Bemühungen hervorheben", so Fleischhauer.

Die Versammlung bestätigte bei ihrem Treffen die geschäftsführenden Vorsitzenden - Gabriele Wyrwala, Martin Behnisch-Wittig - in ihren Ämtern. Ebenso die Beisitzer im Vorstand: Heidi Nüchter- Blömeke, Ursula Scholz, Annette Sommer. Neu im Team: Sarah Wittig. Auch Werner Riedel und Hans de Zeeuw wurden als Prüfer bestätigt. Annedore Kremers und Joachim Faulhaber kandidierten nicht mehr. Die Gesellschaft würdigte ihr langjähriges Engagement und sprach den scheidenden Mitgliedern Dank und hohe Anerkennung aus.

Beachtlich auch der Rückblick auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres, eine Mischung aus theologischen, geschichtlichen und aktuellen Themen: Vorträge, Filme, Ausstellungen, Gedenkveranstaltungen, Kunstprojekte. Einen breiten Raum nahm die Jugendarbeit ein.

"Den jungen Menschen gilt unsere ganze Aufmerksamkeit", sagt die alte und neue Vorsitzende, Gabriele Wyrwala. "Wir wollen sie für das Thema, für die Verständigung zwischen Christen und Juden und das friedliche Zusammenleben der Völker und Religionen öffnen." Und sie hofft, "dass es uns im Rahmen unserer Möglichkeiten gelingt, dass Denken und Handeln der Menschen in unserer Nachbarschaft zu beeinflussen, so dass Antisemitismus erkannt, benannt und zurückgedrängt wird."

(h-m)
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