Bande in Moers, Kamp-Lintfort und Duisburg aktiv Schlag gegen organisierte Kriminalität

Moers/Kamp-Lintfort/Duisburg · Die achtköpfige Tätergruppe soll rezeptpflichtige Potenzmittel übers Internet vertrieben haben. Rund 26.000 Tabletten sowie etwa 56.000 Euro und Luxusgüter wurden beschlagnahmt.

 Zoll und Staatsanwaltschaft ist eine Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen.

Zoll und Staatsanwaltschaft ist eine Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Der Staatsanwaltschaft und der Zollfahndung Essen ist ein Schlag gegen die organisierte Arzneimittelkriminalität gelungen. Es gab vier Festnahmen und Durchsuchungen unter anderem in Moers, Kamp-Lintfort, Duisburg und Krefeld. Beschlagnahmt wurden 26.000 Tabletten, 56.000 Euro, Kryptowährung im Wert von 6400 Euro, Gold- und Silbermünzen, Luxusuhren und -handtaschen sowie ein hochwertiges Fahrzeug.

Die achtköpfige deutsch-polnisch-albanische Tätergruppe steht im Verdacht, illegale Arzneimittel, insbesondere rezeptpflichtige Potenzmittel, über Webseiten zu vertreiben. Über eine Zulassung als Apotheker verfügte keiner von ihnen. Die vermutlich aus Asien stammenden und hauptsächlich über Ungarn eingeschmuggelten Arzneimittel wurden in Deutschland gelagert, konfektioniert und per Post an Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz versandt. Die Einnahmen aus dem Handel der „Onlineapotheken“ sollen sich auf mehr als 3,5 Millionen. Euro belaufen. Der Umsatzsteuerschaden betrage rund 560.000 Euro.

Die Gruppe soll in verschiedenen deutschen Städten Lagerhalter und sogenannter Läufer gehabt haben, die die illegalen Sendungen zu Post brachten. Zur Verschleierung benutzten insbesondere die Hauptverdächtigen, vier Männer im Alter zwischen 32 und 49 Jahren, Strohleute und Bankkonten im In- und Ausland.

 Einer der Hauptverdächtigen, ein 32 Jahre alter Deutscher, konnte am Mittwoch von den niederländischen Behörden festgenommen werden. Bei ihm wurden elektronische Beweismittel, Goldmünzen und Luxusgüter sichergestellt. Bei einem anderen Hauptverdächtigen hat ein Spürhund ein Versteck mit 30.000 Euro erschnüffelt.

 „Der vermeintlich günstige Preis, die einfache ,rezeptfreie’ Bestellung im Internet, formlose Zahlung per Onlinedienst und die Lieferung ,frei Haus’ verleiten viele Verbraucher dazu, diese Medikamente im Internet zu bestellen“, sagte die Pressesprecherin des Zollfahndungsamtes Essen, Heike Sennewald. „Tatsächlich riskieren sie aber ihre Gesundheit, denn über die Inhaltsstoffe und die Dosierung weiß niemand Bescheid. Außerdem unterstützen die Käufer damit unbewusst die Organisierte Kriminalität.“

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