Moers Fernwärme: Versorger gelobt Besserung

Moers · Richtig Leben herrscht am Samstag im Meerbecker Gemeindehaus bei der Infoveranstaltung der IGBCE. Der Leiter des Kundenservices von Fernwärme Niederrhein, Tobias Schwermer, stellt sich den Fragen von 280 aufgebrachten Meerbeckern.

 Heinz-Wilhelm Schlütter (mit Mikro) beschwert sich bei der Infoveranstaltung in Meerbeck über den Kundenservice der Fernwärme Niederrhein GmbH: "Ich wurde am Telefon immer wieder vertröstet. Es wurden immer wieder Rückrufe versprochen. Aber die kamen nicht."

Heinz-Wilhelm Schlütter (mit Mikro) beschwert sich bei der Infoveranstaltung in Meerbeck über den Kundenservice der Fernwärme Niederrhein GmbH: "Ich wurde am Telefon immer wieder vertröstet. Es wurden immer wieder Rückrufe versprochen. Aber die kamen nicht."

Foto: Klaus Dieker

"Irgendetwas stimmt nicht mit dem Kundenservice der Fernwärme Niederrhein." Das steht für Heinz-Wilhelm Schlütter fest. "Bei mir wurde der Abschlag um 45,9 Prozent erhöht", berichtete der 56-jährige Meerbecker. "Diese Zahl kann nicht seriös sein. Deshalb habe ich bei der Fernwärme Niederrhein angerufen. Ich wurde am Telefon immer wieder vertröstet. Es wurden immer wieder Rückrufe versprochen. Aber die kamen nicht. Deshalb bin ich nach Dinslaken gefahren." Unzählige Schreiben seien gefolgt, zunächst ein Aufforderung zu einer Nachzahlung, dann eine Gutschrift, die nicht mit der Nachzahlung hätte verrechnet werden können.

Der Fall von Heinz-Wilhelm Schlütter ist kein Einzelfall. Das zeigte am Samstagmittag der Applaus, den er bei einer Infoveranstaltung "Fernwärme" der IGBCE im evangelischen Gemeindehaus in Meerbeck erhielt, nachdem er seine Geschichte erzählt hatte. 280 aufgebrachte Besucher lachten, klatschten und ließen Kommentare los. "Hier ist Leben in der Bude", beschrieb Thomas Heinelt die Stimmung, der als Vorsitzender der IGBCE-Ortsgruppe Meerbeck zu dieser Veranstaltung eingeladen hatte.

Bei der hatte - so war es geplant - zunächst Tobias Schwermer als Leiter des Kundenservices der Fernwärme Niederrhein die Fernwärmejahres-Abrechnung 2013 erläutern sollen. Doch schon als er sein Referat begann, gab es die ersten Zwischenfragen. "Das Thema brennt den Leuten unter den Nägeln", meinte Versammlungsleiter Thomas Heinelt.

Durch die vielen Fragen dauerte es fast eine Stunde, bis Tobias Schwermer die erste Hälfte seines Referates abgeschlossen hatte. Für die Nachzahlungen für das Jahr 2013 nannte der 38-jährige Rechtsanwalt drei Gründe. Zum einen hätte die Fernwärme Niederrhein GmbH die Wärmemenge für das Jahr 2011 zu hoch geschätzt und zu hoch abgerechnet. Zum Ausgleich habe sie 2012 eine zu niedrige Wärmemenge angesetzt. Diese Wärmemenge zugrunde gelegt, seien dann die Abschläge für das Jahr 2013 zu niedrig gewesen. "Das ist ein Fehler, der uns passiert ist", sagte der Referent. "Zudem wurden Ende 2011 viele Zähler nicht abgelesen, sondern geschätzt. Mittlerweile haben wir uns von der Firma getrennt, die die Ablesung für uns übernommen hatte. Wir lesen wieder selber ab. Inklusive einer Nachableseaktion erreichen wir jetzt fast 99 Prozent der Zähler."

Zum Zweiten sei das Jahr 2013 acht Prozent kälter gewesen als 2012. Und zum Dritten sei während der letzten Jahre einmal der Preis um knapp drei Prozent angehoben worden. "Die Preise von Heizöl oder Gas sind stärker gestiegen", sagte der Leiter des Kundenservices.

Für das Jahr 2014 stellte er eine Rückzahlung in Aussicht, da das Jahr bislang überdurchschnittlich warm gewesen sei. Am Ende der Veranstaltung bot er den Besuchern an, sich in Listen einzutragen, falls sie den Abschlag für das Jahr 2014 überprüfen lassen wollen. Zudem versprach er Besserung, auch mit Blick auf Heinz-Wilhelm Schlütter: "Was die Freundlichkeit im Kundenservice angeht, werden wir ein bisschen etwas drauflegen."

(RP)
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