Moers Fanfaren zur Eröffnung des Schlosses

Moers · Vier Jahre lang konnten die Moerser ihr Schloss nur von draußen ansehen, gestern, pünktlich zum diesjährigen "Tag des offenen Denkmals", öffneten sich wieder die Tore. Das musste natürlich gefeiert werden. Um elf Uhr ging's los.

Trotz Regen hatten sich schon gut eine halbe Stunde vorher am Fuße des ehrwürdigen Henriette-Denkmals nahezu 200 Menschen versammelt, und es wurden noch mehr, so dass die rund 300 Stühle, die man in einem benachbarten Zelt für den Eröffnungsfestakt aufgestellt hatte, kaum reichten. Der war jedoch nur der Auftakt für eine Fülle von weiteren Festaktivitäten, die den Besuchern im und um das Schloss herum geboten wurden.

So zum Beispiel im Musenhof. Dort gab es für Familien mit Kindern den ganzen Tag über ein buntes Unterhaltungsprogramm mit originellen Geschicklichkeitsspielen wie Hufeisenwerfen, Erbsen und Bohnen sortieren oder in einer vorgegebenen Zeit einen möglichst langen Faden um ein Ellenmaß wickeln. Außerdem präsentierten 25 Kinder ein von ihnen im Musenhof-Ferienprogramm einstudiertes Stück über das nicht immer ganz einfache Leben in einer mittelalterlichen Stadt.

Es gab dort einen kleinen Kinderhandwerkermarkt und gleich zweimal unter dem Titel "Bruno und der schwarze Ritter" eine Aufführung der Hürther Puppenbühne "Drehwurm". Auch wenige Schritte weiter außerhalb des Musenhofes ging es wieder ums Mittelalter. Die Besucher konnten in einer kleinen Zeltstadt verschiedene Handwerkstechniken, Nahrungsmittel und ganz allgemein das Alltagsleben in einer Stadt des 15. Jahrhunderts kennenlernen. In die Gegenwart holte die Besucher das Programm des Schlosstheaters im Werkshof gleich neben dem Schloss. Auf einer Bühne eröffnete um 14 Uhr Intendant Ulrich Greb die nachsommerliche Moerser Spielzeit mit einer Informationsveranstaltung über die in den nächsten Monaten zu erwartenden, neuen Schlosstheater-Ereignisse, und wer danach noch Lust auf Musik hatte, konnte sich eine Stunde später im gegenüberliegenden Studio in einem ungewöhnlichen Workshop mit den Klängen des ehemaligen, jetzt "Myanmar" genannten, südostasiatischen Staates Birma vertraut machen.

Ein Konzert der unter dem Titel "Myanmar meets Europe" beteiligten Musiker bildete dabei im großen Festzelt um 20 Uhr neben der zwei Stunden später festlichen Illumination der Schlosstheaterfassade schließlich die Abschlusshöhepunkte des ab den Nachmittagsstunden nicht mehr ganz so regenreichen Wiedereröffnungsfestes rund ums Schloss. Es war das sicherlich größte Ereignis an diesem "Tag des Offenen Denkmals" in der Grafenstadt, wobei jedoch auch die anderen Aktionen, wie zum Beispiel das vom Felke-Verein im Repelener Jungbornpark organisierte Fest, die Fahrradtour mit Anne Fusenig auf den Spuren des einstigen Asberger Römerlagers "Asciburgium" und die Führungen von Renate Brings-Otremba durch die wechselvolle Geschichte der evangelischen Stadtkirche nicht unerwähnt bleiben sollten.

(RP)
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