Kamp-Lintfort Eyller Berg: Anwohner setzen ihre Proteste fort
Kamp-Lintfort · Wo sonst die "Stille Demo" schweigend mahnt, wurde es gestern Nachmittag lebhaft. Rund 30 Anwohner versammelten sich an der Eyller Straße, die "Interessengemeinschaft Endlager Mensch" hatte dazu aufgerufen.
Anlass war die Präsentation der neuen Plakate und Flugblätter, mit denen die Gegner der Deponie Eyller Berg auf ihre Sorgen aufmerksam machen wollen.
Zu den Bürgern gesellte sich der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider. Andere Vertreter aus der Politik kamen nicht. Auch die Verwaltung hatte niemanden entsandt. Das kam bei manchen nicht gut an. "Ich bin sauer, dass niemand von der Stadt hier ist", schimpfte Anwohner Karl-Heinz Seigner.
Lutz Malonek, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft, gab Auskunft, wie es mit den Protesten weitergehen soll. In etwa vierzehn Tagen wollen die Deponiegegner zu einem Sternmarsch aufrufen. Dick im Kalender angestrichen haben sie zudem den Erörterungstermin zu den Einwendungen gegen die geplante chemisch-physikalische Behandlungsanlage auf dem Eyller Berg.
Laut Malonek findet dieser Termin am 28. August, um 10 Uhr im Motel van der Valk in Moers statt: "Da müssen wir als Anwohner des Giftberges doch hin und Flagge zeigen!" Etwa ein Drittel der Anwohner habe bereits eine Einwendung an die Bezirksregierung geschickt, berichtet Malonek. Aus Düsseldorf komme dann ein Schreiben, das besage, die Einwendung sei "sachfremd" und werde nicht berücksichtigt. Wer so ein Schreiben erhält, darf beim Erörterungstermin lediglich zuhören.
René Schneider zeigte Verständnis für den Ärger der Bürger. Er versprach, Anfang September ein Gespräch zum Thema mit dem zuständigen Landesminister Johannes Remmel (Grüne) zu führen.
