Die Arie „Nessun dorma“ hatten sich die „5 Tenöre“ für die Zugabe aufgehoben. Die Zuhörer standen am Freitagabend in der Moerser Festivalhalle auf, applaudierten frenetisch und einige riefen Bravo, nachdem diese Arie verklungen war. Sie wird in Giacomo Puccinis Oper Turandot vom Prinzen Kalif gesungen. Die 500 Zuhörer in Moers waren der Anweisung „Niemand schlafe“ gefolgt, wie sich das italienische „Nessun dorma“ übersetzen lässt.

Sie wurden von den Tenören mitgerissen, mit denen sie in die Welt der großen Arien und Lieder der italienischen Komponisten eingetaucht waren, vor allem aus Opern von Giacomo Puccini und Guiseppe Verdi. Die einzige Ausnahme bildete die Arie „Dein ist mein ganzes Herz“, die vom österreich-ungarischen Komponisten Franz Lehár, einem engen Freund Puccinis, 1929 für die Operette „Land des Lächelns“ und den Tenor Richard Tauber komponiert worden war. Gesungen wurde sie von Momtchil Karaivanov, der zusammen mit Vincenzo Sanso und Luigi Frattola, Orfeo Zanetti und Daniel Damyanov die „5 Tenöre“ bildet. Begleitet werden sie vom 35-köpfigen Plovdiv Symphonic Orchestra aus Bulgarien, dessen Dirigent Nayden Todorov ist. Moderiert wurde der Abend von der Sopranistin Andrea Hörkes, die vor allem erzählte, wann und wo die Opern mit welcher Resonanz Premiere feierten. Dreimal gab sie selbst Arien zum Besten, etwa die Arie „Vissi d’arte“ der Tosca aus der gleichnamigen Puccini-Oper. Aus dieser Oper trugen die fünf Tenöre auch „E lucevan le stelle“ vor, wie gleichzeitig der Untertitel der „Nacht der 5 Tenöre“ lautet. Leuchten doch die Sterne an der Bühnenwand, die in Moers räumlich etwas Opernflair in die Festivalhalle zauberten. Genauso gemeinsam trugen sie die Arie „La donna e mobile“ aus der Verdi-Oper Rigoletto vor, für die sie besonders viel Applaus einheimsten. Stimmgewaltig trafen sie am Freitagabend den Geschmack der Zuhörer, die aus einem Umkreis von bis zu 40 Kilometer angereist waren.