Evangelische Allianz Gebete und Gedenken zum Tag der Einheit

Moers · Evangelische Christen haben mit einer besonderen Wanderung durch die Moerser Innenstadt an die Öffnung der Berliner Mauert und die Vereinigung Deutschlands erinnert.

 Teilnehmer der Gebetswanderung auf ihrem Weg über die Neustraße zum Altmarkt.

Teilnehmer der Gebetswanderung auf ihrem Weg über die Neustraße zum Altmarkt.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Mit einer besonderen Gedenkfeier beging am Donnerstag die Evangelische Allianz Moers, ein Netzwerk aus verschiedenen evangelischen Gemeinden, den Tag der Deutschen Einheit und die Erinnerung an den Berliner Mauerfall vor 30 Jahren. Rund 50 Menschen trafen sich dazu am Nachmittag am Altmarkt, um sich dort gemeinsam mit Gebeten, Liedern und Zeitzeugenberichten der Ereignisse des 9. Novembers 1989 zu erinnern, als sich der „Eiserne Vorhang“ nach 40 Jahren öffnete und damit die lang ersehnte deutsche Wiedervereinigung möglich machte.

Zu Beginn der Veranstaltung am Altmarkt hatten sich zunächst zwei Teilnehmergruppen am Eingang zur Steinstraße, sowie vor dem Café Meerhoff in der Neustraße getroffen und waren von dort anschließend auf eine kurze Gebetswanderung zum gemeinsamen Treffpunkt am Altmarkt gegangen. „Der Tag des Mauerfalls war ein Tag voller Freude. Da hatte Gott ganz eindeutig seine Hand im Spiel“, begrüßte Georg Frank von der freien evangelischen Christusgemeinde Moers die insgesamt 15 an der Neustraße versammelten Teilnehmer zu einer kleinen, einführenden Andacht, bevor die Gruppe dann zu ihrer ersten Gebetswanderungsetappe, dem Denkmal des einstigen Preußenkönigs Friedrich I. am Neumarkt aufbrach. Dort bedankte man sich in einem weiteren Gebet unter anderem für die Besonnenheit der Politiker vor 30 Jahren und bat dabei gleichzeitig um eine Fortsetzung dieser Haltung bei unseren heutigen Politikern.

Der zweite Halt der Gruppe fand dann als Erinnerung an die einst in der Leipziger Nikolai-Kirche begonnene, Wiederstandsbewegung der DDR-Christen vor der Moerser Stadtkirche statt. Anschließend wartete am Altmarkt bereits die aus gut 30 Menschen bestehende, an der Steinstraße gestartete Gruppe. „Diese friedliche Revolution wird heute nach 30 Jahren noch immer in der ganzen Welt als großes Wunder angesehen“, begrüßte dort der Vorsitzende der „Evangelischen Allianz Moers“ Josef Westermann die Teilnehmer. Ihm folgte mit einem Grußwort der Superintendent des Kirchenkreises Moers Wolfram Syben: „Wir dürfen Freude darüber empfinden, was gelungen ist“ bestätigte er seinen Vorredner: „Sollten aber nicht dazu neigen, andere für misslungene Dinge verantwortlich zu machen. Die Erde ist ein Geschenk Gottes. Daraus erwächst unsere Verpflichtung, sie zu schützen.“

Die kleine Freiluftandacht wurde von Liedern wie „Danke für dieses große Wunder“ und „Gott ist immer noch Gott“, sowie den Berichten zweier Zeitzeugen begleitet.

Daneben gab es eine anschauliche Grenzbau-Demonstration, bei der eine auf dem Boden liegende, aus grünem Filz bestehende Deutschlandkarte mit Holzklötzen in die beiden einstigen getrennten Teile getrennt wurde. Dass sich die Holzklötze am Ende in einer Kettenreaktion nacheinander gegenseitig zu Fall brachten, war offenbar nicht geplant, hätte aber nicht besser zu dieser Veranstaltung passen können.

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