Theatermarathon Adolfiner zeigen Bühnenstücke im Dreierpack

MOERS · Erstmals   haben  Schüler des Gymnasiums Adolfinum zu einem „Theatermarathon“ eingeladen. Dabei gibt es junge Künstler auf beachtlichem Niveau.

 Szene aus einer „Reise durch die Lehranstalt Adolfinum“: Eine Lehrerin wird von ihrem Gatten beim Korrigieren genervt.

Szene aus einer „Reise durch die Lehranstalt Adolfinum“: Eine Lehrerin wird von ihrem Gatten beim Korrigieren genervt.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Theater kompakt mit unterschiedlichen Stücken haben vor den nahenden Sommerferien die jungen Adolfiner ihrem Publikum gezeigt. Zwei Arbeitsgemeinschaften und der Literaturkurs der Oberstufe luden ein. Den Start für einen ereignisreichen Abend übernahm die Unterstufe mit dem Stück „Rumpelstilzchen“. Applaus kam vom Publikum und ein dickes Lob von ihrem Lehrer Daniel Schirra. Die Theater-AG legte nach und spielte „Eine Reise durch die Lehranstalt Adolfinum“. Dabei drehte es sich in den Szenen um Verwicklungen und Verstrickungen bei Lehrern, Schülern, Referendaren und der Schulleitung. Der ganz normale Wahnsinn im Schulalttag eben, der an das Buch von Ken Campbells „Mr. Pilks Irrenhaus“ angelehnt war.

Die AG mit 28 Teilnehmenden hatte die Idee, „Szenen umzuschreiben und sie an unserer Schule anzusiedeln“, sagte Regine Meyering, Lehrerin für Deutsch, Französisch und Literatur. 13 Jugendliche spielten die amüsanten Szenen. Spielleiterin Meyering: „Für die Jugendlichen ist es oftmals der erste Kontakt mit der Bühne. Sie lernen zu spielen, sich wahrzunehmen und sich vor Publikum auf der Bühne zu bewegen.“ Zwei gelungene Aufführungen, die auf das Hauptstück „Gefühle sind wie Mexikaner“ hinführten. 90 Minuten Spielzeit mit einer Pause lieferte der Literaturkurs ab. Die Spielfreude und Bühnenpräsenz der Schüler honorierte das Publikum mit Szenenapplaus. Shakespeares „Viel Lärm um Nichts“ lieferte die Vorlage. „Wir haben das Stück leichter und moderner gemacht und in unsere jugendliche Sprache umgeschrieben. Das Ganze haben wir in einem Mafia-Setting verarbeitet“, sagte Luise Ernst (16). Die Handlung an sich hält sich ans Original, aus dem einige Dialoge komplett übernommen wurden. Dass sich der Titel mit Mexikos Mauer als Anspielung politisch aktuell gibt, ist Absicht. „Gefühle nehmen jede Hürde und haben eine Chance“, erläuterte Lennart Sillmann (18).

Die Proben gingen über Monate, erst vor Wochen begann der Feinschliff. Die Generalprobe vor kleinem Publikum gab weitere Sicherheit und das Gefühl für Öffentlichkeit. „Eine Herausforderung ist, bei Szenen alleine auf der Bühne zu stehen“, so Leajane Hermes (17). Die Arbeit auf der Bühne machte Spaß, schweißte zusammen. „Vor allem profitieren wir im Alltag davon davon, wissen, wie wir selbstsicher auftreten können“, sagte Lennart.

Als positiv empfanden die Theatermacher die Arbeit mit ihrem Lehrer Christopher Watkins, der Impulse setzte und dem Kurs Raum für eigene Ideen gab. „Die kleinste Form von Demokratie. Der Kurs verbesserte sich von Probe zu Probe und wurde richtig gut“, sagte der Lehrer. „Wichtig ist die Erfahrung, dass Leistung von jedem Einzelnen abhängt.“ Sein Tipp für den Bühnenauftritt: den Moment genießen und keine Hektik aufkommen lassen.

Der Literaturkurs ist Wahlfach, deckt den Bereich Musik/Kunst ab. Die Technik übernahm Sven Tenhaven. Der Theatermarathon hatte einen organisatorischen Hintergrund, wie Regine Meyering betonte: „Beim kompakten Theaterabend kann sich das Publikum aus drei Stücken eines aussuchen.“

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