Moers Erster Raucherclub in Moers

Moers · In die Gaststätte "Peppers" kommen seit 1. Juli nur noch Clubmitglieder hinein. Die Aufnahmeprozedur ist allerdings einfach und kostenlos – und legitimiert dort auch weiterhin den Tabakkonsum, sagt der Dehoga-Fachverband.

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Foto: ddp

In die Gaststätte "Peppers" kommen seit 1. Juli nur noch Clubmitglieder hinein. Die Aufnahmeprozedur ist allerdings einfach und kostenlos — und legitimiert dort auch weiterhin den Tabakkonsum, sagt der Dehoga-Fachverband.

Nein, was Carsten Kaluza den Gästen am Mittagstisch vorlegt, ist nicht die Speisekarte. Jeder neue Besucher in der Gaststätte "Peppers" in der Kirchstraße muss seit vorgestern eine Beitritterklärung unterschreiben — und ist damit Mitglied im ersten Raucherclub von Moers. Vereinszweck: Konsum von Tabakwaren. Der Beitritt ist kostenlos und verpflichtet den Gast keinesfalls in der Kneipe zu rauchen. Aber egal, ob er nur etwas trinken oder essen möchte — er muss beitreten. 100 Mitglieder hatte der Club bereits gestern Mittag. "Nur ein einziger Gast hat nicht unterschrieben", sagt Wirt Kaluza, der sich vor einem Monat dazu entschlossen hat, den Raucherclub nach den Statuten des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga umzusetzen.

Dehoga-Juristen haben geprüft

"Der Raucherclub ist die einzige Möglichkeit für kleine getränkeorientierte Betriebe zu überleben. Deshalb unser Angebot an alle Mitglieder", sagt Olaf Offers, Präsident des Dehoga Nordrhein-Westfalen mit Blick auf die "Raucherclub-Initiative" des größten Landesverbandes. Der Hotel- und Gaststättenverband stellt seinen Betrieben eine Mustersatzung, Raucherclubaufkleber und weitere Informationen zur Verfügung. "Unsere Juristen haben sorgfältig geprüft und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass "unser" Vorschlag sowohl den gesetzlichen Anforderungen gerecht wird, als auch in der Praxis unbürokratisch umsetzbar ist", so der Präsident. Nach den Vorstellungen des Dehoga NRW überlässt der Wirt dem eigens zu gründenden Raucherclub und dessen Mitgliedern seine Räumlichkeiten, damit Vereinstreffen dort abgehalten werden können. Die bisherige Konzession bleibt dabei unberührt. Darüber hinaus kommt der Raucherclub à la Dehoga ohne Mitgliedsbeiträge und eine Internetmitgliedschaft aus.

"Für den Fall, dass das Bundesverfassungsgericht keine Ausnahme für Einraumbetriebe machen sollte, raten wir den Inhabern, ihre Räume einem Raucherclub zur Verfügung zu stellen", sagt Thomas Kolaric, Geschäftsführer der Dehoga-Kreisgruppe Duisburg. Diese Lösung sei für sie die einzige Möglichkeit zu überleben.

Warum die übrigen Moerser Kneipen (noch) nicht aufs Modell Raucherclub gekommen sind, kann Kaluza nicht recht verstehen. Damit der "Club" seinem Namen alle Ehre macht und nicht nur reine Legitimation zum Rauchen ist, will der Peppers-Wirt Veranstaltungen wie etwa Zigarren-Proben anbieten.

(RP)
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