Moers Entdeckungsreise um das Moerser Schloss

Moers · Das Fest zum Tag des offenen Denkmals animiert Kinder und Erwachsene, gemeinsam in die Vergangenheit der Grafschaft einzutauchen. Gratisführungen und Mitmachaktionen kommen gut an.

 Im Musenhof durften Kinder und Erwachsene Schmuck selbst basteln und mit nach Hause nehmen.

Im Musenhof durften Kinder und Erwachsene Schmuck selbst basteln und mit nach Hause nehmen.

Foto: Klaus Dieker

Kulturreich, kunterbunt und kulinarisch ging es gestern rund ums Moerser Schloss zu. Beim Schlossfest zum Tag des offenen Denkmals erlebten den ganzen Tag über zahlreiche Besucher ein abwechslungsreiches Programm.

Familie Pieper war eine der Familien, die die Gelegenheit nutzte, im Schloss auf Zeit-und Entdeckungsreise zu gehen. Ausgerüstet mit einem Fragebogen, suchten sich der 13-jährige Fynn und die achtjährige Belén den Weg durch die Ausstellung, was gar nicht so einfach war. Man musste schon genau hinschauen und alles durchlesen, um die Quizfragen richtig beantworten zu können. Von dem antiken Glasservice, das die Römer in Schwafheim zurückgelassen hatten, ging es weiter zur Ritterrüstung. Fynn erkannte schon von weitem, dass die einzelnen Teile der Rüstung von Lederriemen zusammengehalten werden. Er ist Mittelalter-Fan und hat schon oft selbst Ritter gespielt, mit Kettenhemd und Holzschwert.

Spannend war auch die Sonderausstellung "Macht und Millionen", bei der man mit Goldmünzen verschiedene Apparaturen in Gang setzen konnte. Auch im Musenhof war viel geboten. Passend zur Ausstellung konnte man hier eine Dusche aus Goldtalern nehmen, um anschließend einige zu vernaschen. Die Gratis-Führungen durch das Schloss und durch die Ausgrabungsstätte im Innenhof wurden gut angenommen. Museumsleiterin Diana Finkele erläuterte den Besuchern den aktuellen Stand und stellte sich gerne den detaillierten Nachfragen. Sie erklärte, dass demnächst ein Abgang in das Tonnengewölbe geben werde und dass der Blick in den Untergrund bald in enger Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Wesel möglich gemacht werde. Die Bauarbeiten mussten nämlich zunächst abgebrochen werden, da sich recht interessante Untermieter ihr Winterquartier hier eingerichtet hatten: sechs verschiedene, schützenswerte Fledermausarten. "Artenschutz und Denkmalschutz gehen jetzt Hand in Hand, um den Innenhof bald für museale Zwecke und kulturelle Veranstaltungen nutzen zu können", so Finkele.

Auch das Ensemble des Schlosstheaters nutzte den Tag, um Einblicke in seine Arbeit zu geben und auf das neue Programm "un*heimlich" aufmerksam zu machen. Dazu wurde ein eigenes Bühnenprogramm mit viel Rauch, Knalleffekten, Musik und einem schicken roten Oldtimer im Stil von Jerry Cotton präsentiert.

Ein ganz besonderer Workshop mit tollen Künstlern fand im Studio statt: Im Rahmen der Tournee des Projekts "Myanmar meets Europe" unter dem Titel "Burma Bebop", das von dem Duisburger Musiker Tim Isfort initiiert wurde, konnten Besucher burmesische Tanzbewegungen ausprobieren. Zu einer spannenden Mischung aus Jazz und traditioneller Musik aus dem südostasiatischen Land wagten immerhin zehn Mutige das Experiment. Angeleitet wurden sie von Kim José Bode, einer Tänzerin aus Amsterdam und von U Nan Win, der in sein traditionelles Gewand geschlüpft war und mit Stimme und Bewegung beeindruckende Proben seiner Kunst zeigte. Schon die Fingerhaltung nachzuahmen war eine Herausforderung. Die bunt gemischte Gruppe gab ihr Bestes und hatte viel Spaß dabei, die ungewohnten Bewegungsabläufe abzuschauen.

Auch an anderen Orten der Stadt bot die Untere Denkmalbehörde Führungen zum Tag des offenen Denkmals an: Es gab spannende Einblicke in die Stadtkirche, das Peschkenhaus und das Alte Landratsamt.

(rauh)
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