Moers Enni will Müllgebühren gerechter verteilen

Moers · Das Moerser Abfallkonzept soll überholt werden. Gerade kleine Haushalte würden damit entlastet.

Finanzielle Entlastung von Singles und Paaren, höhere Kosten für Vier-Personen-Haushalte und die stärkere Beteiligung von Gewerbetreibenden an den Entsorgungskosten. So lässt sich das von der Enni geplante Facelift des Moerser Abfallkonzeptes zusammenfassen. "Wir sind auf einem guten Weg zu einer noch fortschrittlicheren Satzung", sagte Enni-Vorstandsvorsitzender Hans-Gerhard Rötters vor der gestrigen Sitzung des Verwaltungsrates. In den kommenden Monaten soll der Feinschliff vorgenommen werden, um voraussichtlich im Herbst über das neue Konzept abstimmen zu lassen.

Das aktuelle Gebührenmodell stammt aus dem Jahr 1993, daher benötige es eine Anpassung an heutige Lebensgewohnheiten. "Um Singles mehr Flexibilität zu geben, wollen wir dieser Kundengruppe anbieten, die Tonne zukünftig seltener als bisher abzuholen", erläutert Lutz Hormes, Vorstand der Enni Stadt & Service. Darüber hinaus soll es zukünftig ein Mindestbehältervolumen für alle Moerser geben. "Hier scheint ein Volumen von von zehn Litern pro Person und Woche eine realistische Bemessungsgröße."

Aus ersten groben Berechnungen der Enni geht hervor, dass Singles in Zukunft pro Jahr rund 20 Euro sparen könnten, Paare würden um etwa zehn Euro entlastet. Teurer werde es jedoch für vierköpfige Haushalte, da diese auf Mülltonnen mit mindestens 80 Litern Volumen umsatteln müssten. Hier würden die Kosten von derzeit 204 auf rund 237 Euro pro Jahr steigen.

Zudem will die Enni auch die Moerser Gewerbebetriebe konsequenter an den allgemeinen Entsorgungskosten beteiligen. "Derzeit nimmt erst gut ein Viertel der rund 6000 Unternehmen an dem Solidarsystem teil. Den Rest wollen wir einbeziehen. Unter dieser Prämisse könnte es für alle Moerser Haushalte günstiger werden", sagt Hormes.

(p-m)
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